Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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ausbeute

ausbeute,
praeda, spolium, fructus, lucrum, beute, ertrag: und es war der ubrigen ausbeute, die das kriegsvolk geraubet hatte, sechsmal hundert und fünf und siebenzig tausent schafe, zwei und siebenzig tausent rinder, ein und sechzig tausent esel, und der weibsbilde, die nicht menner erkand noch beigelegen hatten, zwei und dreiszig tausent seelen. 4 Mos. 31, 32; on das vieh raubeten wir fur uns und die ausbeute der stedte, die wir gewonnen. 5 Mos. 2, 35; und solt essen von der ausbeut deiner feinde, die dir der herr dein gott gegeben hat. 20, 14; sollen sie denn nicht finden und austeilen den raub, einem iglichen man eine metzen oder zwo zur ausbeute, und Sissera bunte gestickte kleider zur ausbeute, gestickte bunte kleider umb den hals zur ausbeute? richt. 5, 30; und das volk richtet die ausbeute zu. 1 Sam. 14, 32; er rümet wol seinen freunden die ausbeute, aber seiner kinder augen werden verschmachten. Hiob 17, 5; der sol lebendig bleiben und sol sein leben als eine ausbeute behalten. Jer. 21, 9; den gottlosen auf erden zur ausbeute. Ez. 7, 21; die ausbeute aber und sold wollen wir nemen als uns unwirdigen von seiner göttlichen güte und gnaden geschenket und gegeben. Luther 3, 329; da höret der friede auf und hebt sich ein rumorn, bis er überwunden seinen harnisch und ausbeute geben musz. 6, 540ᵇ; nach dem begräbnis wollen des verstorbenen bischofs schwester sohn mit dem herrn von Kobelin ausbeute halten und die verlassenschaft des bischofs theilen. Schweinichen 1, 111; und viel reiche geng hat ausschürfen lassen, darauf grosze ausbeut gefallen. Mathesius 1ᵃ; die lonen der mühe und geben reichen überschusz und ausbeute. 2ᵃ;
etlich der Christen kirchen zier
die wir in iren kirchen namen,
zu einer ausbeut uberkamen.
Ayrer 154ᵇ;
doch kam ich diesesmal leider ohne ausbeute, auch oben sah und hörte ich nichts. Göthe 21, 30; hier gab sein talent ihm eine entschiedene ausbeute. 24, 122; doch wäre vielleicht noch das geschichtliche der letzten zwanzig jahre nachzubringen, obgleich keine sonderliche ausbeute davon zu hoffen steht. 54, 318; wie man alte bücher studiert in der absicht wahrheit zu suchen, so kann man wol zuweilen eine ausbeute erhalten, die andern entgangen ist. Lichtenberg 1, 280; gelehrte ausbeute. J. Paul Fibel 5; er hielt das, was ihm der arm aus den wolken gab, für ausbeute des eignen. Tit. 3, 5. Für praeda setzen wir heute nicht mehr ausbeute, nur beute. ausbeute gilt also vom ertrag der bergwerke, salzwerke, fischereien und der gelehrten arbeiten. man sagt die ausbeute heben, empfangen, geben, austheilen. die abstammung des worts unter beute.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 830, Z. 35.

ausbeuten

ausbeuten,
praedam dividere: rauben, plündern und ausbeuten. Dan. 11, 24; etlich juden fraszens gelt, das man in es nit nemmen und auszpeuten solt. Frank chron. 35ᵇ; den raub der feind solt ir theilen und auszbeuten. verbütschiert buch 321ᵃ;
nembt ewers vatters hab und gut,
in drei gleich theil ausbeuten thut,
das ewer iedem werd ein theil.
H. Sachs I, 230ᵇ;
auszubeuten den spröden schacht.
deines stamms altvordere beuteten wahrlich
nicht umsonst goldgruben aus.
Platen 130;
das land, den boden ausbeuten; ein buch, einen andern ausbeuten, um aus ihm vortheil zu ziehen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 831, Z. 14.

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Zitationshilfe
„ausbeuten“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/ausbeuten>.

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