Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

ausbrüten

ausbrüten,
ova excludere, pullos facere, aushecken, nnl. uitbroeden: ei ausgebrütet. Keisersb. has im pf. Aa 4ᵈ;
es sol kein heiden in Cristenlanden
nicht nisten oder jung ausprüeten.
fastn. sp. 292, 2;
wie ein vogel, der sich uber eier setzet und brütet sie nicht aus, also ist der so unrecht gut samlet. Jer. 17, 11; kinder im perdsmist, eier unter den uchsen ausbrüten. Garg. 106ᵃ; die beckelhaub, darin die liebe meuslin ihre liebe jungen so lang wol ausgeprütet. 209ᵃ; dann viermal im tage pflegen sie (die seidenraupen) zu schlafen, sonderlich wann sie ausbrüten (eier legen). Sebiz 452;
drum hab ich zu einem treibhaus geraten,
und brüte, zum exempel, diese granaten
in einem frostbedeckten haus
mit unterirdschem feuer aus.
Göthe 14, 40;
in jeder groszen trennung liegt ein keim von wahnsinn, man musz sich hüten ihn nachdenklich auszubrüten und zu pflegen. 29, 302;
jedwede nächste stunde brütet irgend
ein neues ungeheures schreckbild aus.
abenteuerliche einfälle ausbrüten. Heyne an Joh. Müller 231; seidenwurmsamen von nouvellen biographisch ausbrüten. J. Paul Tit. 1, 64; die gesprächweise entfallenen eier weiter ausbrüten auf einem lehnstul. aesth. 3, 4; er brütet nichts gutes aus, sinnt auf böses. Endlich auch ausbrüten, aufhören zu brüten.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 839, Z. 58.

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Zitationshilfe
„ausbrüten“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/ausbr%C3%BCten>.

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