Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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aussein

aussein,
verhält sich wie absein, ansein, aufsein, und bedeutet
1)
zu ende sein, finiri, sowol von sinnlichen, als abstracten dingen, das licht, feuer, leben, das lied, die schule, die noth, angst ist aus; der herren geding ist aus. weisth. 2, 169; wann die losung aus ist. 2, 200; da nu das wasser in der flaschen aus war. 1 Mos. 21, 15; sie las, bis das die gerstenernd aus war. Ruth 2, 23; wenn man nachlieset, so die weinernde aus ist. Es. 24, 13; wo bleibet nu der ruhm? er ist aus. Röm. 3, 27; wie ein knecht sehnet sich nach dem schatten, und ein taglöner, das sein erbeit aus sei. Hiob 7, 2; und da die tage aus waren, macht der könig ein mal. Esther 1, 5; bis der zorn aus sei. Dan. 11, 36; wenn zu Babel siebenzig jar aus sind. Jer. 29, 10; da nu die leidtage aus waren. 1 Mos. 50, 4; bis das die zeit aus sei. 4 Mos. 6, 5;
wo gelt gbrist, do ist früntschaft usz.
Brant narrensch. 104;
wach auf fried, der krieg ist aus!
fastn. sp. 39, 2;
all freud war aus.
H. Sachs I, 161ᵇ;
wo nit, sei all sein hofnung aus.
V, 226ᶜ;
lasz dein büberei aus sein, nequitiae fige modum tuae. Maaler 46ᵇ; das glas ist aus. Garg. 89ᵇ; wäre dem fasz der boden aus. 103ᵃ. vgl. ausschlagen sp. 959;
ach es ist noch nicht zeit, dasz ihr einmal beginnet,
ihr thränen, aus zu sein.
Fleming 635;
der klare wein ist aus, die hefen sind in fassen.
Logau 1, 9, 14;
meine bahn ist aus. Schiller 174ᵃ; die wachtparade ist aus. 188ᵃ;
das gesetz ist aus. das köpfen hat ein ende.
592;
gottes güte ists, dasz wir im tode nicht gar aus sind. Hippel 10, 270; wenn im schlosse die lichter alle aus sind. Göthe 15, 50; meine predigt ist aus; der tanz, das lied, der traum ist aus; wiltu denn uber uns zurnen, bis das gar aus sei? Esra 9, 14; es ist aus, wir sind verstöret. Micha 2, 4;
wenn es aus ist.
fastn. sp. 727, 24;
ist sie schon auf den flug die seele,
so ists aus.
es ist alles aus. Gellert 3, 166; nun ists aus. Göthe 14, 298; da ists aus und vorbei. der arme mann im Tockenb. 117. man kann sich leicht participia hinzudenken: das licht ist aus gethan, das lied ist aus gesungen, das glas aus getrunken, der traum ist aus gegangen (erfüllt, s. ausgehen), es ist alles aus gespielt.
2)
wie sich schon zum bloszen aus die praep. mit gesellte (sp. 818), tritt sie auch zu aussein: und ekelt mich ir nicht also, das mit inen aus sein solt. 3 Mos. 26, 44; und mit den götzen wirds ganz aus sein. Es. 2, 18; wie ists mit dem treiber so gar aus? 14, 4; und wird aus sein mit der feste. 17, 3; und wenn ein mensch dahin ist, so ists gar aus mit im. weish. Sal. 2, 1; denn es war aus mit inen. Matth. 2, 18; es ist aus mit im. Marc. 3, 26; ists denn ganz und gar aus mit seiner güte? ps. 77, 9; ich wil das schwert hinder sie schicken, bis das aus mit inen sei. Jer. 9, 16; da war es mit den gesten aus. grobianus H 3; der angeklagte fürst der Cherusker hat durch diese schlacht die Römer so sehr zu zorn und rache wider uns gereizt, dasz es mit uns aus war, wenn Tiberius den Caesar nicht zurück rufte. Klopstock 10, 263; die bücher, mit denen es aus ist, sind uns sehr gut bekannt. 12, 384; es ist aus mit uns. Schiller 192ᵇ;
mit mir ist es ja aus, auf immer aus.
298;
am jüngsten tag, wenn die posaunen schallen
und alles aus ist mit dem erdeleben.
Göthe 2, 15;
ich lasz euch nicht weg, und damit ists aus. 11, 102; siehst du, mit mir ists aus, ich trag es nicht länger. 16, 140; und mit mir ist es aus, meine sinnen verwirren sich. 16, 153.
3)
aus sein, domo abesse, ausgegangen sein, ausbleiben:
du solt nit lang aus sein.
fastn. sp. 501, 28;
ich bin gleich lang gewesen aus.
H. Sachs II. 4, 1ᵃ;
wie bist so lang aus, du böswicht?
III. 1, 262ᵈ;
solt ich so lang aus sein, ich wolt etwas schicken. sch. u. ernst 198; als nun die räuber den tag über, nach ihrer gewohnheit, beut zu machen ausgewesen. pers. rosenth. 1, 5; kompt er (der fuchs) auch, entschuldigt sich, er wär aus gewesen und hät sich bei den ärzten aufgehalten. Schuppius 832; zehrpfennig, den ihm die meisterin abschlug, wenn der meister aus war. J. Paul Hesp. 1, 171; heute war ich noch nicht aus.
4)
aussein nach etwas, ausgehn, nach etwas suchen:
wo bleibt Alhafi denn? ist niemand nach
ihm aus?
Lessing 2, 231.
5)
aussein auf etwas, mit etwas beschäftigt sein, danach streben: ich bin darauf aus, das geld herbei zu schaffen; eine ehre, auf die ich gar nicht aus bin; ohne auf das aufgerichtete ziel aus zu sein. J. Paul teuf. pap. 1, 110; gleichwol war man auf eine blutreinigung der geistlich poetischen ader aus. biogr. bel. 1, 138; ob sie gleich, wie der pabst, auf die erledigungen der stellen aus sind. Fixlein 141; er war darauf aus, die schönsten entdeckungen zu machen. vgl. ausgehen 4.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1853), Bd. I (1854), Sp. 968, Z. 78.

auswart, m.

auswart, m.
ver, frühling. s. auswärts.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1853), Bd. I (1854), Sp. 1009, Z. 9.

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Zitationshilfe
„auswart“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/auswart>.

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