Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

bübeln

bübeln,
scelus admittere, bubenstreiche machen, gelinder als buben, schweiz. auch büebela, wie ein knabe aussehen, sich benehmen:
und ist im leid, das er nit me
büblen kan als vor und ee.
Murner narrenb. cap. 9. s. 654;
der krieg ist schmeicheln, schmausen,
schmarotzen, bübeln, mausen.
Logau 2, 2, 97;
wer in geringen sachen bübelt, die nicht viel sondres tragen ein,
wird mehr in denen sachen vortheln, die mehr genieszlich wollen sein.
2, 4, 73;
wann im schaten kühler myrten
sie sich kamen zu bewirten,
folgte nichts als lieblich liebeln,
folgte nichts als tückisch bübeln.
3, 6, 10;
all sein (Amors) schmeichelndes bübeln,
all sein kosen und liebeln
hat noch nimmer mein herz beschnellt.
Voss 4, 73;
es war, mein seel, wol mehr halloh
mit Bathseba zu liebeln,
und ihren armen hahnrei so
zur welt hinaus zu bübeln.
Bürger 49ᵃ;
immer unrein gereimt. bei Fischart kommt vor sich verbubeln: des Diodori Siculi babilonischer bau, daran sich alle nationen haben zu narren verbubelt und gebauet. Garg. 133ᵇ. merkwürdig das schweiz. bubelen, unvorsichtig mit licht und feuer umgehen. Stalder 1, 237, was ans feuerreiben durch keusche knaben oder buben mahnt (mythol. 573).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1854), Bd. II (1860), Sp. 462, Z. 14.
Zitationshilfe
„bubeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/b%C3%BCbeln>.

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