Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

christisch

christisch,
Christi proprius, assecla, gebildet wie königisch, abgöttisch, lutherisch, für Christus, den könig u. s. w. eingenommen, zu seiner partei gehörig: ich sage aber davon, das unter euch einer spricht ich bin paulisch, der ander ich bin apollisch, der dritte ich bin kephisch, der vierte ich bin christisch, wo der gr. lat. und goth. text den gen. des eigennamens haben: ik im Paulaus, iþ ik Apollôns, iþ ik Kêfins, iþ ik Christaus; aber es ist des teufels gespenst, der mit solcher weise die leute dahin füret, das sie vom bapst fallen und doch nicht zu Christo komen, und also weder bepstisch noch christisch werden. Luther 2, 103ᵃ; wir sind weder bepstisch noch carlstadisch, sondern frei und christisch. 3, 54; mehr rabbinisch denn christisch. br. 5, 606; ist heidnisch gewesen, nachmals christisch. Frank weltb. 83ᵃ; und ich zweifele fast nichtes an den fürsten, die damals regiereten, dasz sie nicht solten christisch gewesen sein. Micrälius 2, 186. später fällt diese gute bildung aus dem gebrauch, während heidnisch, teuflisch u. a. haften. s. isch.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1855), Bd. II (1860), Sp. 625, Z. 12.

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Zitationshilfe
„christisch“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/christisch>.

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