Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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damal, adv.

damal, adv.
tunc, zu jener zeit, wie dazumal, damals. damahl Frisch 1, 634ᶜ. so haben damal die jüden sich derselben in die 480 jahr zu ihrem gottesdienst gebraucht Schuppius 68. die formalia verba ich damal gebraucht habe 661. damal gleichete ich wol dem David Simpliciss. 1, 6. wenn mich nicht damal der so schleunige abgang der post daran verhindert hätte Göthes vater in Mercks briefen 2, 1. der mann hat gleich damal nichts fürs herz gehabt Herder in Mercks br. 2, 9. ebenso
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1855), Bd. II (1860), Sp. 700, Z. 54.

damals

damals,
ein adverbialischer genitiv, mhd. des mâles; vergl. Gramm. 3, 130. 131. es erscheint im 17 ten jahrh. und Henisch 637 führt es an. es hat damal und damalen verdrängt. o edeles leben das ich damals führete Simpliciss. 1, 4. weil damals ein unverhoffter schnee gefallen Hoffmannswaldau. damals führte mein geist den eurigen, jetzt hältst du mich aufrecht Göthe 42, 230. damals stand es in meiner macht sie zu bekämpfen. Schiller. denn damals fiel ihm wol nicht bei dasz es für seine mutter wäre ders. jetzt ist es so verbreitet dasz weitere beispiele unnötig sind. es steht natürlich auch im gegensatz zu heute, was damals wunder gewesen, ist es jetzt nicht mehr Schiller. aber es ist anzumerken, dasz einige es unorganisch für die zukünftige zeit, für dann, alsdann gebrauchen.
wie tief doch geht der schlag der in die ohren dringet?
er bringt die herzen oft um stimmen und verstand,
doch damals sonderlich, wann uns der zungen hand
durch einen süszen stosz verwundet und bezwinget.
Opitz 1, 349.
dem volke das nach uns auf erden möchte leben,
vermeld ihm unser leid, zeig unser elend an,
auf das er damals auch uns noch beweinen kan
2, 214.
damals, wenn sie im stillen noch schleichen, fängt die seele an den fall ihres gefährten voraus zu empfinden Schiller 695ᵃ. Bei Luther kommt das wort in keiner form vor, auch Maaler führt es nicht an. es scheint also erst im 17 ten jahrh. aufgekommen zu sein: in der mitte des 13 ten jahrh. bei Berthold und häufig bei Konrad von Würzburg zeigt sich dafür des mâles, und noch jetzt hört man desmals unter dem volk Gramm. 3, 131. auch bei Mathesius, welches desmals der rechte thron was 43ᵇ. im Theuerdank desselben mals 92, 60.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1855), Bd. II (1860), Sp. 701, Z. 1.

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Zitationshilfe
„damal“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/damal>.

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