Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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dräuen, drohen

dräuen drohen
[droen] minari, ahd. drawjan drawan drouwan threwan Graff 5, 245, mhd. dröuwen, drôn und dreun Ben. 1, 399. dreuwen Passional 28, 57. 183, 24 Köpke. au aw entspricht dem gothischen áu, ou ist gemeinahd. mit dem umlaut öu, eu der umlaut von au, ô das zusammengezogene ou. alts. githroon, thregian, niederd. drauen drouwen Brem. wörterb. 1, 241—42. ags. þreagan þrean schelten, schmähen, dann auch bedrücken, quälen, strafen. engl. to threat. isl. þruga, schwed. truga, dän. true. bis zum 17ten jahrhundert wechseln noch die formen. drowen Voc. incip. teut. d 4. droen drowen Voc. theut. 1482 f 2ᵃ. f 3ᵃ, trauwen träwen Dasyp. 137ᶜ. tröwen trewen treun Keisersberg. drawen drauwen drewen Luther. tröuwen Maaler 409ᵇ, träwen Fischart. dräwen dröwen drewen Henisch 744. drohen drawen 754. trawen troen Schönsleder Gg 5. dreuen drohen Stieler 331. Frisch bemerkt dasz man drohen vordem auf vielerlei andere weise geschrieben habe, dräuen drauen. Steinbach setzt dräuen dreuhen und drohen an 1, 286. 290. gegenwärtig ist drohen gebräuchlicher, dräuen kommt noch in gesteigerter oder in dichterischer rede vor. s. abdräuen, abdrohen, androhen, aufdrohen, ausdrohen, bedräuen, bedrohen. Wackernagel im glossar zum Lesebuch bringt damit das griech. τρώω und das lat. torvus in verbindung, wozu noch τορός anzuführen ist.
1.
intransitiv. mit zeichen, gebärden, worten andeuten dasz man die absicht habe etwas feindliches, nachtheiliges zu thun, einen schaden zuzufügen, zu strafen, dasz etwas unheilvolles bevorstehe. man will damit schrecken oder furcht erregen, und kann es in guter absicht thun, wenn man warnen und von dem bösen abhalten will. drowen oder vorcht machen Voc. theut. 1482 f 3ᵃ. aber alwegen tröwen den ganzen tag und sunst nichts thuͦn, das ist ein blatter (etwas böses) Keisersberg Sünden des munds 64ᵃ. wan ein mensch so vil tröwet das man nichtz mer dar uf gibt, so bringt es die verachtung das. ee daz du tröwest, so soltu vorhin (zuvor) strafen das. und ein streng schrecklich urteil drewet denen die da komen mit irer heiligkeit, als damit für gott zu bestehen Luther 6, 40ᵇ. fleiszig warnet mit dröwen ders. Tischreden 109ᵃ. drauen und sturmen ders. Briefe 2, 107. gott ist ein rechter richter und ein gott der teglich drewet Psalm 7, 12. strafe, drawe, ermane mit aller gedult und lere 2 Timoth. 4, 2. welcher nicht widerschalt, da er gescholten, nicht drewet, da er leid 1 Petr. 2, 23. vast oder heftig tröuwen Maaler 409ᵇ. träweten underwegen fast bei dem groszen und schweren gott von Schaffhausen allen kühhirten, geiszhirten, bangarten, raupen, weingartnern und taglönern Fischart Garg. 198ᵇ. grosz dräwen und schnarchen Henisch 744. wer drawet der warnet und begehrt kein schaden zu thun: wer schaden will thun und zuvor drawet, der thut sich selbst schaden Lehmann 153.
'so wehre dich', versetzt der falk und dräute.
Hagedorn 2, 138.
frommts den schleier aufzuheben
wo das nahe schrecknis droht?
Schiller 61ᵇ.
thu ich pünktlich was man mir befohlen,
so hör ich doch nichts als schelten und drohn.
Kotzebue Dramat. spiele 2, 279.
2.
mit dem dativ der person, dagegen das gleichbedeutende bedräuen mit dem acc. beispiele aus der alten sprache sind Gramm. 4, 686 gegeben. du schneidest im sein eer ab, du fluchest im, du heiszest in böses thon und treust im Keisersberg Sünden des munds 38ᵇ. es ist zuͦ dem ersten ein guͦt tröwen das geschicht ausz guͦter meinung und rechter masz, als die muͦter dem kind tröwet, der schuͦlmeister dem schuͦler, der oberer dem underthonen. das sol und muͦss man thuͦn, und ist recht, da vatter und muͦter dem sun und der tochter tröwen, so sie unrecht thuͦnd Keisersberg Sünden des munds 63ᵃ. du solt dein sun ein ding vorhin (zuvor) gütiklichen heiszen, im ein ding tügentlichen sagen, wil es dan nit helfen, so straf in darnach, wil strafen auch nit helfen, so tröw im, wil tröwen auch nit helfen, so schlag in dan, schlag in an ein backen daz er umb tromlet (türmelt) das. 64ᵃ. da sagten sie dem spittelmeister wie daz er in (ihnen) getrowt het Eulenspiegel s. 23.
denn dro ich ihr, thue an die nasen klopfen,
so weist sie mich zum hindern theil.
Meistergesänge Berlin. hs. f. 23. nr. 89.
der gottlose drewet dem gerechten und beiszet seine zeene zusamen vber in Psalm 37 12. aber sie draweten inen und lieszen sie gehen Apostelg. 4, 21. eim nachschreien und tröwen Maaler 409ᵇ. was? sind Marx Curio und Marx Colencarbo nicht mit zänen gleich auf erden kommen, als ob sie gleich dem (so ist statt dein zu lesen) brot träueten, es aufessen wollten? Fischart Garg. 106ᵃ. ebenso unser marckjunker (l. marktjunker) tröwet dem spanischen pfeffer ders. Groszm. 91.
ein wort das warnet mich, das ander dreuhet mir.
einem heftig dreuhen Steinbach 1, 290.
du drohest den stürmen
wenn ein teufel mir dräuet Leisewitz Jul. v. Tarent 24.
dort würgt er in der dürren zone
das ungeheuer das der nachwelt dräut.
Mercks Briefsammlung 1, ⅩⅬⅠⅠⅠ.
von falschen freunden droht dir nahes unheil steht bevor.
Schiller 401ᵃ.
was rauscht, was raschelt durch den wald?
ein mörder der mir droht?
Uhland Ged. 33.
auffallend der acc. der in Millers Siegwart vorkommt, mein vater hat mir geschrieben und mich fürchterlich gedroht 2, 349. es steht hier wie bedrohen, und so sagt auch Klopstock
das feuergebirg das sonst mit strömen und flammen
satans ankunft weit auf den überhängenden felsen
in den gedrohten, versinkenden thälern umher ankündet.
3.
art und weise zu drohen. man droht mit dem finger, hält den zeigefinger in die höhe, mit der faust, mit dem stock, mit der rute, mit finsterm gesicht, mit heftigen worten. da wart der bapst erzürnt uber in, trewet im mit dem finger Keisersberg Sünden des munds 64ᵇ. dräuet mir einer mit der faust, so gebührt mir nach dem faustkolben zu sehen Schertlin Briefe xxxvii. da sitzt denn der hohe siegmann, der alle lewen zurissen, den hellischen hund gefangen, und läszt seine keule fallen, nimpt die spindel in die hand, und seine schöne Omphale drawet im mit der ruten, wo er nicht recht spinnt Luther 6, 158ᵇ.
der graf an dem merket allein,
troht er ihm mit dem finger sein
H. Sachs 4. 3, 56ᵃ.
mit dem finger tröuwen Maaler 409ᶜ. da träut er mit dem finger Th. Plater 144.
4.
mit etwas drohen etwas androhen, gebräuchlicher als die construction mit dem acc., wovon unter 6 die rede sein wird. man droht mit einer klage, mit strafe, schlägen, gefängnis, mit krieg, mit dem tod. der himmel droht mit regen. der feind droht mit einer belagerung der stadt. scherzhaft droht man mit einem besuch, als sei er etwas lästiges. wenn er das kleinst leiden hat, so musz schreien beide himel und erden, alle engel und heiligen. greifet in eine sünde an, die das gewissen wil erschrecken, beiszen, drücken und mit dem teufel, tod und helle drawet, so sagt gott mit dem ganzen haufen 'liebe sünde, las mir in ungebissen, tod ungewürget, helle ungefressen' Luther 6, 200ᵇ. dröwet dargegen zu ewigem zorn Tischreden 109ᵇ.
denn bleibt ihr dahinten,
ist mit galgen und rad euch gedroht
Göthe 40, 21.
seit wenig monden drohete der greis
mit einer nahen ändrung ihres schicksals
Schiller 496ᵃ.
es war auch ein gewin für die patricier dasz sie ihren gegnern mit der hülfe der eidsgenossen dräuen konnten Niebuhr Röm. gesch. 3, 110.
5.
häufig wird die nähere bestimmung durch einen infinitiv, seltner durch dasz hinzugefügt. trouwen ze töden interminari vitam Maaler 409ᵇ. alle ding tröuwend uns umzubringen oder haltend uns den tod für das. eim tröuwen etwas bös ze thun denuntiare alicui periculum aut pestem das. sie tröuwend euch mit dem schwerdt auszureuten und ze verbrennen 409ᶜ. er trouwt im zu henken crucem minatur illi das. er treuwet im darumb zu schlagen Eulenspiegel s. 5. träuten uns in die schul zu ziehen Th. Plater 45. sihe, dein bruder Esau drewet dir das er dich erwürgen wil 1 Mos. 27, 42. er drewet mein land zu verbrennen Judith 16, 6. ir das maul zu schlagen dräuwete Kirchhof Wendunmut 114ᵃ. welche ihme tröuet ihne zu verlassen Fischart Bienenkorb 226ᵃ.
doch Bragar stand mir unsichtbar zu seite
und stiesz hinweg den alten stamm
der mich in Helas reich zu fördern dreute
und so gewaltig kam
Hölty in dem musenalmanach von Voss für 1779 s. 155.
aber sie, unkundig des steigs und der roheren stufen,
fehlte tretend, es knackte der fusz: sie drohte (war in gefahr)
zu fallen
Göthe 40, 320.
pflicht- und gesetzlos steht er gegenüber
dem staat gelagert, den er schützen soll,
und drohet gegen ihn das schwert zu kehren
Schiller 356ᵇ.
den truppen ist der sold noch nicht bezahlt,
sie drohen murrend abzuziehen
453ᵃ.
6.
transitiv. wie andräuen, androhen. das wee tröwet der herr den lorbern durch Ezechielem Keisersberg Sünden des munds 34ᵇ. es treuwet inen got daz we we 44ᵇ. als da einer tröwet und ist im doch nit zeherzen das er thuͦn will daz das er tröwet, damit gibt er sein narrheit für 64ᵃ. denn der herr Zebaoth der dich gepflanzt hat, hat dir ein unglück gedrewet Jerem. 11, 17. der kopf Holofernis der den gott Israel trotziglich gelestert hat und dir den tod gedrewet Judith 13, 27. denn untreglich ist dein zorn den du drewest den sündern Manasse 5.
es werden euch die sternen all
mit schieszen drawen ihren fall
Ringwaldt Evang. B ijᵇ.
und mir auch darfest den tod drewen.
Rollenhagen Froschm. Aaa v.
auch sol mans vom unglück verstehn,
das oftmals uber ein sol gehn,
dem es heftig gedrewet wird,
der bleibt desselbigen quittirt
Eyering 2, 38.
die ewig straf so got den kindern Israel in Moyse gedräwet hat Ayrer Processus 1, 8.
vom Daniel hernach hat der getrate schad
durch dich sich abgewandt
unträglich ist dein zorn
den du den sündern dräuest
und die tyrannen, die den tod
nu andern tröwen, selbs verderben
dasz er mir nicht allein unterschiedene ohrfeigen gedräuet Chr. Weise Klügste leute 161. einem galgen und rad dreuhen, den untergang Steinbach 1, 290.
ich zittre vor dem zorn den uns die göttin dräuet.
die städterin droht
euch dirnen den krieg
Göthe 1, 33.
meinem haupte war
der streich gedrohet, und das eure fällt!
Schiller 428ᵃ.
der strafe denke die die heilge kirche
der mangelhaften beichte droht!
443ᵇ.
der mann welcher ihrer (der Katharina) herrschsucht beschränkung drohte 1074ᵇ. vergl. abdrohen. sturzdrohend. verderbendrohend.
7.
uneigentlich von einer leblosen sache oder einem abstracten begriff. das gewitter hat den ganzen tag gedroht. der himmel drohte mit regen. bei der misernte droht hungersnot dem land. das haus droht den einsturz läszt ihn befürchten. es droht ein krieg ist zu erwarten. das feuer drohte weiter um sich zu greifen.
das meer errüttet sich, eröfnet seinen schlund,
bedöcket allen lust, entdöcket den abgrund
und tröwet auch dem himmel
die lieblichen windspiele der spiegelhellen wellen drauet (l. drauen) den bald künftigen sturm Riemer Stockfisch 190.
ein wetter so mit blitz und hartem donner dreuhet.
der himmel selbst, der früh mit segen dich bethauet,
zieht abends wolken an,
und richtet donner zu, der dir von ferne drauet
und dich leicht treffen kann
Canitz 50.
drauszen tobt der winter schon:
sturm und schneegestöber drohn
Miller Ged. 371.
was für ein finstrer sturm droht meiner zärtlichkeit.
so übersieht sie auf einmal die ungeheure gefahr
die ihrer tugend droht
Wieland 6, 15.
wenn stürme gegen stürme ringen
und wanderern verderben dräun
Gotter 1, 8.
der rauhe winter flieht:
kein nordwind drohet weiter
der zarten haut gefahr
1, 27.
ein wetter ziehet
drohend am Olymp empor
1, 102.
wann ein sturm uns dräut
1, 429.
die brust droht zu zerspringen
2, 45.
sein blick musz die gefahr, wenn sie von ferne dräut,
schon sehn und wissen abzuwenden.
Mercks Briefsammlung 1, ⅩⅬⅠⅩ.
welch ein gräuliches entsetzen
droht mir aus der finstern welt
Göthe 41, 309.
was also bei der geistigen empfindung das denken gethan hat, das thut hier diejenige modification in den thierischen theilen, die entweder ihre auflösung droht, oder ihre fortdauer sichert Schiller 688ᵇ. wie ein ausgelöschter groszer stern dräut das grimme feuerwesen (der comet) herunter Tieck.
und die dummheit den verdiensten dräut
o brich nicht, steg, du zitterst sehr,
o stürz nicht, fels, du dräuest schwer
Uhland Ged. 84.
die wolken haben dräuend sich geballt,
von sturmesfurchen ist der see gekräuselt
8.
sprichwörter. vil trewen ist ein schilt des getrewten Bocc. aus Henisch 744. wenn gott dräwet, so wolt er gern schonen. wer einen beleidigt, drawet vilen. wer dräwet der wil nicht schlagen. wer von dräwen stirbt, dem sol man mit fürzen vorleuten (de van drauen starvt ward mit furten belut, wer von drohungen stirbt, dem läuten die esel zu grabe Brem. wörterb. 1, 242). aus Lehmann 153. 154 drawet einer mit der faust, so siehe zu deinem schwert. ein guter freunt ists, der zuvor drawet oder warnet. aus Simrock. es ist dir gedroht wie einer fetten gans 1684.
wer droht
macht dich nicht todt
1685.
die einem drohen, wollen einem nichts thun 1686. wer droht, warnt 1687. die besten feinde sind die zuvor drohen 1688. mancher droht und zittert vor furcht 1689. bedrohter mann lebt dreiszig jahr 1690.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1343, Z. 13.

dräuen, drohen, n.

dräuen drohen, n.
wie dräuung. uf die erst frag waz tröwen sei, antwurt ich und sprich das da sei dreierlei tröwen. es ist zuͦ dem ersten ein unbescheiden tröwen, zuͦ dem andern ein bös tröwen, und zu dem dritten ein guͦt tröwen Keisersberg Sünden des munds 63ᵃ. daz ein mensch ausz forcht des tröwens ein ding thuͦt und nit ausz der forcht gots 64ᵃ. wan die menschen thuͦnd me ausz solchem tröwen wann von der furcht gottes das. wan nach schelten, fluͦchen und tröwen kümpt bluͦt vergieszen das. dasz jegliche ein messer trug ihn zu tödten, doch ward nichts ausz ihrem dräuwen Buch der liebe 290, 3. ich wolt von ihrem drauwen appeliren eben auf dasselb concilium Luther 5, 116ᵃ. mit zornigem drewen Psalm 30, 30. es ist nichts gesundes an meinem leibe fur deinem drewen 38, 4. denn ich esse aschen wie brot und mische meinen trank mit weinen fur deinem drewen und zorn 102, 11. darum bin ich des herrn drewen so vol das ichs nicht lassen kan Jerem. 6, 11. fur seinem zorn bebet die erde und die heiden können sein drewen nicht ertragen 10, 10. ir drewen sol in Egyptenland zum spot werden Hosea 7, 16. aber solch drewen ist zu weit aus den augen Sirach 16, 21. gedenk an das gebot und las dein drewen wider deinen nehesten 28, 8. und nu, herr, sihe an ir drewen Apostelg. 4, 29. und ir herren, thut auch dasselbige gegen inen und lasset das drewen Ephes. 6, 9. trutzliches tröuwen eines stolzen menschen, rictus Maaler 409ᶜ. einen mit dräwen stillen Bocc. 1, 88ᵃ.
und wenn er selbst nicht ist der mann,
oder zur rach nicht kommen kan,
so kült er doch sein muth mit drawen
Wolgemut 2, 440.
erfrewt sich stets und hofft das best,
mit keim drawen sich schrecken läszt
2, 477.
der Rodomont erschien allhier mit starkem dröwen,
er führt in rother fahn auch einen groszen löwen.
Dietr. v. d. Werder Ariost 14. 90, 1.
sieh, wie voll sanfter unschuld er das jugendliche haupt dem drohn des beils darbeut Joach. Wilh. v. Brawe Trauerspiele (1768) 43.
der göttin dräun
zwang sie sich einzuschlieszen
Wieland 10, 138.
ihr wähnt dasz euer dräun ihn schrecke?
Gotter 1, 360.
sie fürchtet der mutter drohen nicht mehr
Göthe 1, 214.
doch eingefaltet sitzt die unbewegliche,
nur endlich rührt sie auf mein dräun den rechten arm.
41, 186.
und selbst gefahr erschiene nur als eitles dräun
41, 221.
durch deiner feinde starkes drohen
ist er im tiefsten aufgeregt
41, 276.
ein adler schwebt im himmelhohen,
ein greif ihm nach mit wildem drohen
41, 277.
bis, befruchtet von Jehovas hauche,
gräber kreisen auf sein mächtig dräun
das sind nur leere schrecken, Zeus, mir bangt
vor deinem drohen nicht
18ᵇ.
Sprichwörter.
hastu zu thun mit freien leuten,
so thu in nicht durch dräwen deuten
Henisch 744.
dräwen schreckt narren wie kinder der donner Brem. wörterb. 1, 242. man stirbt nicht ab dem dräwen Jac. Meier Hortulus adagior. 41. Petri Sprichw. R v. wer von drawen stirbt, ist ein blöder gesell Lehmann 154.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1346, Z. 34.

drohen

drohen,
s. dräuen. androhen. bedrohen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1427, Z. 6.

drohend, adj. und adv.

drohend, adj. und adv.
drohende felsen Klinger 5, 365. drohende mienen, blicke. drohende worte. eine drohende stimme. eine drohende gefahr. eine drohende stellung annehmen. eine drohende ahnung hielt ihn zurück.
doch es ziemet königinnen, allen menschen ziemt es wohl
sich zu fassen, zu ermannen, was auch drohend überrascht.
Göthe 41, 197.
doch hoher ahnen kette zieht bedächtgen blick
aus rascher strebsamkeit ins drohende zurück
41, 292.
ein ungewitter zieht sich über Ihnen
zusammen, noch weit drohender als jenes
das Sie vordem in Regensburg gestürzt
Schiller 338ᵇ.
die flucht der kaiserlichen, deren drohende gegenwart den entschlieszungen der fränkischen stände bisher zwang angethan hatte Schiller 940ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1347, Z. 12.

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„drohend“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/drohend>.

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