Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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drosse, f.

drosse, f.
das takelwerk am besansmast. niederd. trasse trosje, trosse dünne stricke auf dem schiff Brem. wörterb. 5, 99.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1435, Z. 1.

trosse, f.

trosse, f.,
auch trosz, m., f., n., dickes, aus nur einmal zusammengedrehten garnen oder duchten geschlagenes tau von hanf oder draht, gewöhnlich zum halten schwerer schiffslasten und zur befestigung der schiffe beim verholen, schleppen oder anlegen verwendet, ein ursprünglich seemännischer terminus, s. Kluge seemannsspr. 796. im deutschen seit dem 14. jh. nachweisbar: vorthert warckgarne (geteerte kabeltaue) dat schal nen reper (seiler) slan tho ... trossen, nieht groter wen verdehalven dumen (d. h. ca. 10 cm umfang) (1390) bei Wehrmann ält. Lüb. zunftrollen 382; der nom. sg. zufrühest in der form trosse (1452) hans. urkdb. 8, 133; (1492) 11, 539; der plural schwach flectiert: trossen und werpptow 23 stücke (1464) ebda 9, 95; 2 nyge trossen (1483) 10, 1097; später nur vereinzelt lexikalisch gebucht: trosse 'remulcum funis, quo navis trahitur vice remi' Chyträus bei Frisch 2, 390ᵃ; Campe 4, 894; im ganzen auf das fachsprachliche beschränkt, in jüngerer zeit auch schriftsprachlich verwendet: der schlepper ... wartete, dasz ihm die trossen des leichters zugeworfen würden Hans Grimm volk ohne raum 2, 163; während des fluges bemerkte ich, dasz von den trossen, mit denen die gleitflächen verbunden waren, einige drähte zerrissen herabhingen A. Winnig heimkehr (1935) 264. die teil 2, 1435 angegebene form drosse wie die auf grund des brem.-ndsächs. wb. 5, 99 verzeichnete bedeutung 'dünne stricke' sind sonst nicht zu belegen. eine form trosz, f., wahrscheinlich apokopiert aus trosse, führen an Bobrik naut. wb. (1850) 698ᵇ; Hoyer-Kreuter (1902) 1, 781. trosz, m., verzeichnet Mothes (1882) 4, 376; Beil 610. trosz, n., Campe a. a. o.; Röding 2, 811; für die 1. hälfte des 19. jh. Kluge 797. tross(e) ist aus dem mnd. ins skandinavische entlehnt als schwed. tross, s. Hellquist 2, 1010ᵇ; dän. norw. trosse, s. Falk-Torp 2, 1288. das wort ist innerhalb des germ. noch im mnl., nl. und jüngeren fries. als tros, trosse 'tau' bezeugt. engl. truss 'rack' (seit dem 13. jh.) Murray 10, 1, 429ᶜ ist offenbar das gleiche wort; es stammt aus dem romanischen, vgl. frz. drosse, drousse 'das rack aus tauen' Littré 1, 2, 1248ᵃ; ital. trozza, span. troza, port. troça 'taurack'; dazu mlat. troca, trocia aus Marseille um 1270 bei du Cange-Henschel 8, 195ᵃ; herleitungsversuche sieh bei Meyer-Lübke roman. etym. wb.² 670ᵃ; Gamillscheg 328ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1937), Bd. XI,I,II (1952), Sp. 898, Z. 1.

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Zitationshilfe
„drosse“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/drosse>.

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