Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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dodeln

dodeln,
schwätzen, plappern, blodern, dann auch stammeln, stottern, wie dadern dodern. dodlen argutari Maaler 91ᵈ. Henisch 722. dodla dodlen Tobler 143. doddeln stammeln, stottern Brem. wörterb. 1, 219. vergl. dudeln.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1218, Z. 61.

dudeln

dudeln,
in der musik stümpern, hängt mit duten tuten zusammen, auch führt Stieler als gleichbedeutend duden an 310. Schmeller verweist auf das russische dujo, dudyo ich blase, duda pfeife.
1.
intransitiv.
a.
auf dem dudelsack blasen Kramer Niederd. wörterb. 2, 57. canere utriculari tibia Stieler 310. Rädlein 204ᵃ. Steinbach 1, 303. Frisch 1, 210ᵇ. Hupel Liefl. idiot. 53. überhaupt auf einem blasinstrument schlecht spielen, auf einem horn, auf der flöte, schalmei Schütze Holst. idiot. 1, 265. Schmeller 1, 358. Stalder 1, 324. Hupel. fistulam pastoritiam inflare Stieler 311. die töne, wie ein anfänger, nicht rein herausbringen. Brem. wb. 1, 265. ich dudele misere tibia canturio Steinbach 1, 303. s. abdudeln, andudeln, ausdudeln, durchdudeln.
die zinken düdelten dem höchsten zu gefallen.
Mich. Franck Coburger friedensdankfest Cᵇ.
mundtrommeln und sackpfeifen der schlafkameraden brummten und dudelten dazwischen Klamer Schmidt Kom. dichtungen 418.
und bei der tafel lasz ich (Bacchus) oft die musen dudeln.
Kotzebue Bramat. spiele 1, 328.
uneigentlich. die romane bei denen man gemeinlich nicht wissen darf als nach wessen ton der verfasser dudelt Siegfr. v. Lindenberg 4, 302.
zwar mancher mann lebt unter euch und dudelt,
tragödien liefernd eine ganze reihe
Platen 266.
b.
schlecht, kunstlos singen, den ganzen tag dudelt er einem die ohren voll. auf der aͦlm dudln se Castelli 117.
dudle, dudle, dein gesudle,
sprudle, reim. und jambe, strudle
A. W. Schlegel Musenalmanach für 1832 s. 19.
halblaut für sichsingen Stalder 1, 324. auf dem spaziergang dudelt er bestandig. c. schnell und undeutlich sprechen Stalder 1, 324. s. dodeln, dadern, dodern, dudern, dadeler. d. langsam sein, mit einer sache nicht fortkommen, ummedudeln umher schlendern Stalder 1, 323. im henneberg. heiszt es auch schwanken Frommann Mundarten 3, 132. e. viel trinken Stalder 1, 324.
2.
transitiv. er dudelt (singt) beständig den schönen jungfernkranz aus dem Freischütz.
oder auch selbst ein stück auf der feldschalmei sich gedudelt.
ja, ein sonettlein hast du selbst gedudelt,
ein schnalzend seufzerlein an deine buhle.
Uhland Ged. 177.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1498, Z. 46.

tudeln, vb.

tudeln, vb.,
zausen; eine identifizierung des nd. wortes mit dem aufs oberd. und md. sprachgebiet beschränkten zotteln 'nachlässig, unschlüssig einhergehen' (immerhin auch im schwäbischen 'zausen' Fischer 6, 1269) (vgl. teil 16, 134/35) bereitet bedeutungsmäszig schwierigkeiten; doch braucht man deshalb am zusammenhang der beiden verben nicht zu zweifeln: wenn zotteln urspr. 'wie zotten hin- und herbaumeln' ist, so könnte tudeln 'zot(t)en ausraufen' sein, vgl. etwa ags. hnoppian 'vellere', mnd. noppen 'die noppen entfernen' zu (wull)hnoppa 'lanugo', noppe 'wollflocke', ferner das nebeneinander von vellus 'wolle, vlies' und vellere 'rupfen', πέκος, πόκος 'vlies' und πέκω 'wolle krämpeln, kämmen, rupfen', mhd. zûse 'gestrüpp, haarlocke' und zûsen 'zausen', zopf und zupfen. im westnd. nicht allzu oft im sinne von 'zausen' gebucht Mensing schlesw. 5, 177; Damköhler Nordharz 197ᵃ; Sprenger Quedlinburger id., nd. jb. 30, 28ᵇ; im ostfries. als 'wiederholt zärtlich oder spielend und scherzend drücken, betasten, greifen, fassen und zausen oder balgen und necken etc.' Doornkaat-Koolman 3, 442ᵃ. literarisch ist das wort kaum greifbar; in bestimmter bedeutungszuspitzung: (die frau sagt zu ihrem mann:) ihr solt mich diese nacht dreimal tudeln lyrum larum löffelstiel (1730) nr. 355.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1952), Bd. XI,I,II (1952), Sp. 1540, Z. 32.

verdudeln, verb.

verdudeln, verb.
eigentlich durch dudeln, schlechtes musicieren (th. 2, 1498) aufbrauchen, ähnlich wie verfumfeien, besonders damit die zeit hinbringen, dann mit aufgabe der sinnlichen bedeutung, die zeit hinbringen. im schriftdeutsch wie im ältern deutsch nicht nachgewiesen, doch in den mundarten als verduddeln weitverbreitet, es scheint jedoch nur vom vergeuden der zeit gebraucht zu werden. aus der Wetterau mir sehr geläufig: er hat die ganz zeit verdudelt, durch kleinigkeiten vergeudet und darüber wichtiges versäumt, ebenso in entlegenen mundarten, vgl. Sallmann (esthnisch-deutsch) 70.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1888), Bd. XII,I (1956), Sp. 257, Z. 31.

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Zitationshilfe
„dudeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/dudeln>.

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