Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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dult, f.

dult, f.
festum, solemnitas, goth. dulþs, ahd. tuld Graff 5, 421, mhd. dult Ben. 1, 403ᵃ, wo auch das verbum goth. dulþian, ahd. tuldan, mhd. dulten celebrare vorkommt. die wurzel des worts ist noch nicht aufgedeckt, vergl. Geschichte der sprache 72. Haupts Zeitschr. 5, 224. 225. Diefenbach Goth. wörterb. 2, 634. 635.
1.
kirchenfest an einem bestimmten tage, der ahd. tulditag, mhd. dulttac (Ben. 3, 5ᵃ) hiesz. zwischen unser frawen tult und sand Michels tag Mon. boica 9, 597 (1296). auf dem hofe zu Cheverloh an sand Gilgentag, als da tult ist 8, 543 (1325). die drei goldnen samstagnächte oder dulden, die zu Aigen am Inn dem viehpatron St. Lienhard zu ehren gefeiert werden Landw. wochenbl. 1823. s. 166. Schmeller 1, 367.
2.
jahrmarkt der ursprünglich durch ein örtliches fest veranlaszt war oder damit zusammenhieng. in dieser bedeutung bei Schönsleder L 4, noch jetzt in Süddeutschland gebräuchlich. Schmeller bemerkt dasz ebenso das franz. foire, span. feria, ital. fiera aus dem lat. feriae, mlat. feria feiertag entstanden sei. auf ähnliche weise gieng die bedeutung von messe in kirchmesse kirmes über. die Jacobi- oder sommerduld in München. die Veitsduld zu Freising. die Johanni- und Nicolaiduld zu Pfaffenhofen, die drei dulden zu Amberg. im jahr 1373 gibt herzog Stephan der stadt Landsperg ein freie duld und einen zolfreien jahrmarkt Lori Lechrain s. 72. es schol auch der richter umb und umb in einer meil schenchen (schenken) verpieten auf dem gaw, allein auf den tulden Trauensteiner stadtord. von 1375. die Monim. boica erwähnen der dreir tulttag zu Hochenwart mit nomen zw sant Jorgentag, zu sant Peters und Paulstag und zu sant Marteinstag 27, 198 (1475); hernach heiszen sie jarmarkttag 205 (1477). das chain gewandhinsneider gewant versneiden sol den zw den rechten tulden und margten Freising. stadtb. hs. von 1359.
3.
waare die man zum verkauf auf eine duld (jahrmarkt) bringt. das is meine ganze duld: ich hab nicht mehr mitschleppen können sagt der krämer. dann auch die waare, die man auf der duld kauft. männer kaufen ihren frauen, eltern ihren kindern, liebhaber ihren geliebten, herrschaften ihren diestboten eine duld Schmeller 1, 368.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1509, Z. 74.

duppelt, adj. und adv.

duppelt, adj. und adv.
s. doppelt.
sprich dasz du eher nicht zu friede könnest leben
bisz dasz er duppelt dir wird einen abtrag geben
und duppelt noch dazu
Tscherning (1642) 228.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1567, Z. 41.

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Zitationshilfe
„duppelt“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/duppelt>.

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