Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

durchfechten

durchfechten,
mit den waffen die reihen der feinde durchbrechen.
er (Dieterich) brach Ermrîches maht,
daz her er alles durchvaht
Dieterichs flucht 9014.
der mac wol mit rehte
daz volcwîc durchvehten
Kellé Speculum ecclesiae 151, 284.
in dieser eigentlichen bedeutung führt es noch Stieler 455 und Steinbach 1, 475 an, wie sich durchfechten. so auch einmal bei Klopstock in der Hermannsschlacht, sie trugen und fochten mich durch. sonst wird es jetzt nur uneigentlich wie durchschlagen gebraucht, sich mit gewandtheit und anstrengung durchhelfen, eine meinung mit nachdruck behaupten. er hat seine ansicht, seine abstimmung durchgefochten. er wuszte anfänglich nicht wie er es mit seinen zwei einzigen augen durchfechten werde alle diese merkwürdigkeiten genug zu sehen und zu betrachten Hebel Schatzkästlein 155. die verhältnisse der natur und der religion, der sittlichen und der bürgerlichen gesetze wurden von meinem bruder aufs heftigste durchgefochten Göthe 20, 265. ächtheit oder unächtheit, halbe oder ganze ursprünglichkeit wurde durchgesprochen und durchgefochten 27, 335. obgleich diese angelegenheit in Deutschland lange genug durchgesprochen und durchgefochten wurde 38, 255. wenn ich gleich in meinen alten tagen mich nicht gerade mit den elbogen durchzufechten habe ders. an Zelter 484.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1606, Z. 65.

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Zitationshilfe
„durchfechten“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchfechten>.

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