Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

durchjagen

durchjagen,
schnell durch einen ort sich bewegen, durchreiten, niederl. doorjagen.
1.
untrennbar. er durchjagte die straszen der stadt, das feld, den wald.
die das weite meer durchjagt
thörichte! jenen zum schutz sind Hektors hurtige rosse
angestrengt zu durchjagen die feldschlacht
Voss Ilias 16, 833.
auf der jagd durchreiten.
welcherlei höhn durchjagtest du heut?
uneigentlich, durchdringen. der wind durchjagt die ebene.
ein pfeil durchjagt den auerhahn
2.
trennbar. er ritt langsam zum thor, dann jagte er schnell durch. ich jage durch fugo per locum Steinbach 1, 803. uneigentlich, verschwenden, durchbringen. er hat das seinige durchgejagt. durchjagen, verdämmen, verthun suum prodigere Henisch 773. weil sie die erdfrüchte nicht sparsam gebrauchen, sondern alles mit ihrer epicurischen gurgel übel durchjagen Butschky Patmos 737. durch die gurgel jagen, verschlemmen Rädlein 207; vergl. durchgurgeln. sein gütlein durchjagen Kramer Hoch- und niederd. wörterb. 58ᵇ.
ein junger wird ein alte freien,
das wird ihm nach der hand gereuen.
wann er ihr geld hat durchgejagt,
so wird der jamer erst beklagt
Fuchsmundi 168.
er hatte seines vaters gut durchgejagt Spindler Nonne 3, 311.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1630, Z. 72.

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Zitationshilfe
„durchjagen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchjagen>.

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