Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

durchmachen

durchmachen,
niederd. dôrmâken Schambach 45ᵇ.
1.
untrennbar, anfüllen, durchmischen. denn alle heidnische bücher sind mit dieser gift des lob- und ehresuchens ganz durchmachet Luther 1, 232ᵃ.
2.
trennbar. a. durchstoszen, durchbohren. er nahm ein bret und machte ein loch durch. b. zu ende bringen, durcharbeiten, erklärend durchlesen; vergl. durchgehen 1 a β, franz. parcourir. er hat den ganzen Horaz durchgemacht. das lied ist durchgemacht zu ende gesungen Stieler 1198. c. besondere verhältnisse, meist schwierige, durchleben, daran theil nehmen. er hat viel durchgemacht manches widerwärtige erfahren. er hat alles mit durchgemacht, die übungen der soldaten, den felddienst, den krieg. gährungen welche jedes volk zugleich durchmacht und aushält J. Paul Nachdämmerungen xxiv. der mensch musz alles durchmachen und überstehen Tieck Ahnenprobe 142. d. reflexiv, sich wegbegeben, meist in ungünstiger lage, entfliehen, sich fort machen. mhd. bei Jeroschin sich dan, hinwec machen 192. 193. er hörte unangenehme dinge und machte sich durch. er hat sich aus dem gefängnis durchgemacht.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1648, Z. 15.

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Zitationshilfe
„durchmachen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchmachen>.

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