Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

durchrasen

durchrasen,
1.
untrennbar.
a.
eine zeit in raserei zubringen. er hat die ganze nacht durchrast.
b.
uneigentlich, mit wildem ungestüm durchdringen, durcheilen, durchlaufen, durchspringen, durchstürmen.
winde durchrasen die wipfel
hirsch und rehe können grasen,
wo nur was zu grasen ist:
wenn sie auch mein korn durchrasen!
wie durchraset mir der geist des Bassareus die seele!
Ramler 1, 9.
o selig der, dem er (der tod) im siegesglanze
die blutgen lorbeern um die schläfe windet,
den er, nach rasch durchrastem tanze,
in eines mädchens armen findet
Göthe 12, 81.
mein gatte lebt, und mich durchrast noch liebe!
Schiller 621ᵇ.
wild schüttelt er (Roland im kampf) das haupt, durchrast die bahnen
und hebt mit beiden händen Durindanen
Gries Bojardo 1. 15, 20.
ein prächtger vollmondhimmel war dein träumen!
jetzt prasseln sterne, fallen in den räumen,
durchrast von blitzesknäueln, wolkenfetzen
A. Grün Nachruf an Lenau.
2.
trennbar. das wüthende thier drang in den garten und raste durch.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1655, Z. 52.

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Zitationshilfe
„durchrasen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchrasen>.

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