Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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durchreiten

durchreiten,
perequitare Maaler 94ᵈ. Henisch 774. Stieler 1603. Rädlein 207ᵇ. mhd. durchrîten, niederl. doorrijden.
1.
untrennbar.
a.
durch einen raum ganz durch, bis zu ende reiten. er hat das weite feld, die ganze stadt, die schlachtordnung durchritten. sie durchritten die furt zuͦ Balanson Aimon l iiij. allenthalben umbhin reiten Maaler 94ᵈ. an allen orten die ich durchritten und durchschritten Philand. 2, 20.
o süsze zeit! als ich von haselhecken
mein pferd mir schnitt
und rasch einher auf dem gestreiften stecken
das feld durchritt
b.
kämpfend durch die feinde reiten, wie es im mhd. gebraucht wird.
ich durrait daz wal
Roland 230, 1.
sîn ors mit sporn wart genomen,
sô hurteclîche kom er dar,
daz er durchrait die drî schar.
sîn hurt sô ritterlîch geschach
daz man dâ ritter vallen sach
Lichtenstein Frauendienst 85, 22.
daz her het (Wolfhart mit zweihundert degen) drî stunt durchriten
Dieterichs flucht 3331.
hâst dû die vînde gar durchriten?
8930.
der Galliânen vester haft
von Decîô wart sô durchriten
daz si mit ime nicht lange striten
Passional 376, 1 Köpke.
nu sagt man im ez wær durchriten
schar der kristenheit und nâhen überstriten
Lohengrin 4544.
ê daz der strît würd gar durchriten
und umbeslozzen
5048.
c.
im anrennen durchbohren. und da er an das end kam, da er am füglichsten und ohn alle warnung war, er ihn mit einem spiesz durchritte, zu ihm sprach 'ei du böswicht, du bist des tods, gib mir her dein leben.' das geredt und durch seine brust gerannt éin ding war Boccaccio 1, 242ᵃ.
d.
durchgleiten, durchdringen, die ursprüngliche bedeutung von reiten ist sich fortbewegen, und ist nicht auf equitare eingeschränkt; vergl. Gramm. 2, 514. man sagt daher die würmer durchreiten die bücher. der maulwurf durchreitet das land Campe 3, 811ᵇ. die maden durchreiten das fleisch Leipz. avant. 1, 54.
2.
trennbar.
a.
perequitare. er hat sich in dem dorf nicht aufgehalten und ist nur durchgeritten. er ist zwischen zwei bergen durchgeritten. der flusz war zu tief, man konnte nicht durchreiten.
sie ritt mit thränendem gesicht
auf ihrem besenstiele
viel länder durch und fand ihn nicht
Hölty 34.
b.
durchfühlen. du weiszt dasz ich alle empfindungen, alle sinne die dem menschen zu theil wurden so lang durchgeritten hab bis keine nerve mehr spannte Klinger theater 4, 154.
c.
zerreiszen. er hat seine beinkleider durchgeritten.
d.
wund reiten. er hat sein pferd durchgeritten. sich durchreiten sich wund zwischen den beinen, sich einen wolf reiten.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1658, Z. 58.

durchritt, m.

durchritt, m.
das durchreiten Stieler 1602.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1660, Z. 49.

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Zitationshilfe
„durchreiten“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchreiten>.

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