Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

durchschweifen

durchschweifen,
durchstreichen mit heftiger bewegung, durchirren, pervagari, percurrere Fries 977ᵇ. Henisch 775. Rädlein 208. hin und her schweifen Maaler 95ᵃ. er durchschweift das ganze land, felder und wälder. die gassen wie besoffen durchschweifen J. Paul.
geschwinder als ein wetterstrahl
durchschweif ich (der knecht Ruprecht) erd und himmel
Voss 4, 200.
also sprach er und ging, der bräunliche held Menelaos,
mit umschauendem blick, wie ein adeler welcher gelobt wird,
scharf vor allen zu spähn den luftdurchschweifenden vögeln
ders. Ilias 17, 675.
in verzweiflung und sinnlos
und mit entstellter brust durchschweifte sie (Klymene) jezo den erdkreis
ders. Ovid nr. 7, 367.
Lessing gebraucht es auch trennbar,
mein auge schweift
mit graus die wankenden ruinen durch
2, 350.
doch Afrodita,
aufgelöst ihr geringel, durchschweift die verwachsene waldung,
jammervoll, ungeflochten und schuhlos
Voss Bion 1, 20.
durchschweif ich den laubhain moosigkühl
und schlaf ich an silbernen bächen,
so wächst mir im busen ein stilles gefühl;
vermöcht ich es auszusprechen!
Platen 6ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1680, Z. 21.

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Zitationshilfe
„durchschweifen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchschweifen>.

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