Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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durchseihen

durchseihen,
mhd. durchsîhen, niederd. dôrsien Schambach 46ᵃ, niederl. doorzijgen. im ahd. und mhd. galt die starke form, die sich noch bei Tabernämont. und Hohberg zeigt.
1.
untrennbar, mit einer flüssigkeit einen löcherigen körper durchdringen.
ûzen an der sales want
sach er einen helt ligen:
sîne ringe durchsigen
wâren von dem bluote
Klage 663.
2.
trennbar, eine flüssigkeit durch eine seihe, ein tuch laufen, sickern lassen, um sie abzuklären, das unreine und dicke abzuscheiden, durchfiltrieren percolare. jetzt herscht die form durchseihen, die schon am ende des 17ten jahrhunderts, wie Stieler 1999 bemerkt, gebräuchlicher war, früherhin war durchseigen üblicher, so bei Maaler 95ᵃ. Henisch 775: bei Rädlein 208ᵃ wird sie neben durchseihen angeführt, letzteres allein bei Frisch 2, 260ᵇ. Steinbach 2, 600, sogar Lessing stellen es zu seugen säugen. die gemolkene milch musz durchgeseiht werden. weizenspreuer in wasser gesotten und durchgesigen ist gut wider das schwinden des augapfels Tabernäm. 601. bei einem kolfeuer sieden lassen, darnach durchseigen 822. diese stück soll man in wasser sieden, darnach durchseigen 1179. von der durchgesigenen brühe bereite einen syrup 1193. hierauf wird solche (die milch) in käseformen gebracht, der schotten oder molken durchgeseihet und von dem geronnenen abgesondert Comenius Orbis pictus 2, 341. der aus den tüchern ausgedruckte thau musz öfters durchgesigen werden Hohberg 1, 697ᵇ. vinum liquare soll den wein filtriren oder ihn durchsäugen heiszen Lessing 3, 412. den wein auf der tafel oder vorher durchzuseigen Winckelmann 2, 70. 3, 247. weil auch bei diesen theilen die nahrung durch die haut nach der äuszern bedeckung durchseihet Göthe 53, 55.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1682, Z. 48.

durchseihen, n.

durchseihen, n.
wie durchseihung.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1683, Z. 3.

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Zitationshilfe
„durchseihen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/durchseihen>.

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