Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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empfängig

empfängig,
capax, idoneus rei sentiendae, ahd. antfengi: wenn wir auf dem haar der kometen, der gröszesten wärme und kälte gleich empfängig, durch die weiten regionen des himmels schiffen könnten. Herder 3, 12; so musz ja dieser sinn auch empfängig sein der begriffe des schönen. 19, 72.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1859), Bd. III (1862), Sp. 423, Z. 28.

empfänglich

empfänglich,
dasselbe, nnl. ontvankelijk:
1)
empfenglich gut hiesz das dem todfall oder besthaupt unterliegende: ein iglicher dingman, der besthaubtig und empfengliche güter in des klosters gericht liegen hat. weisth. 2, 171; sie sollen weisen auf diesen dingtag alle jars, wie manch empfenglich gut mehr ermelt closter da habe. 2, 172.
2)
empfänglich ist auch der eines gutes fähige: item wann jemand beklagt würde von sachen wegen, so er der überwunden sein leib und gut verwürkt hett, und ausz forcht solcher verschuldter straf sich selbs ertödt, des erben sollen in disem fall seins guts nit vehig oder empfenglich (Gobler, bonorum neutiquam capaces), sondern solch erb und güter der oberkeit heimgefallen sein. Carolina art. 135. Haltaus 312 hat stellen über empfänglich, ad accipiendum habilis, paratus. man sagte ein lehen, ein schlosz empfenglich tragen und herbringen.
3)
empfänglich, acceptus, acceptabilis: du verkundest uns gute und empfangkliche mär (die wir gern empfangen). Steinhöwel Esop 1487, 111ᵇ.
4)
im heutigen sinn: die vernunft des moralischen beweises (d. i. für ihn) empfänglicher machen. Kant 7, 368; das herz ist das ihrer mittheilungen empfängliche organ. Wieland 27, 155; dazu sind vorbereitungen nöthig, um des lichts empfänglich zu werden. 30, 245;
ist dies nur der kleinsten kraft empfänglich,
die das herz hinein zu segnen strebt,
o so weisz ich, dasz es unvergänglich,
unvergänglich dir am busen lebt.
Bürger 80ᵃ;
konnte sich ihm ein schönerer (stof) anbieten, als ein zart und lebendig fühlender, seiner ergieszungen empfänglicher, ihm freiwillig entgegen eilender fürstensohn? Schiller 762ᵃ; du bist doch für gar nichts empfänglich!
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1859), Bd. III (1862), Sp. 423, Z. 33.

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Zitationshilfe
„empfängig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/empf%C3%A4ngig>.

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