Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

funfzehnhut, m.

funfzehnhut, m.
ein dummer, thörichter mensch, ein einsichtsloser mensch, eines mannes unwürdig handelnder mensch.
ich alber narr, ich funffzehen hut,
ich meint es solte ohne zweiffel
nu friede werden, ja der teuffel,
fing der erst recht auff diesen plan
mit seiner mutter zu tantzen an.
Weller lieder des dreiszigj. krieges 255;
der ist ein schelm und funffzehnhut,
der Broten was zuleide thut.
causenm. 144;
du verlaufner funfzehnhut, halunke.
harlequins hochzeit- u. kindtaufenschmaus 8;
wer nicht so thut,
der ist ein rechter funfzehnhut.
48;
solt ich (ein verschwenderischer student spricht) denn ein pfennigfuchser werden,
der sein datum auf den mammon stellt? ...
nein! ich bin kein solcher funfzehnhut,
denn ein reiches weib macht alles gut.
Stoppe ged. 2, 131;
mein vorwitz gieng indessen weiter,
da rieff ein zänckisches geschrey:
du funffzehnhut, du bärenheuter,
verstehst nicht, was das spielrecht sei.
das wort ist in der zweiten hälfte des 18. jh. erloschen. sollte es ursprünglich einen bezeichnen, der die alte mutter funfzehn (s. oben sp. 581) bedeckt, als hahnrei oder liebhaber ihr ausschweifendes leben zu verdecken gut genug ist? einen menschen ohne mannesehre und manneswürde? vgl. fotzenhut.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 583, Z. 31.

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Zitationshilfe
„funfzehnhut“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/funfzehnhut>.

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