Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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funk, m.

funk, m.
schluck, zug beim trinken:
mit einem trunk   in einem funk
tu ich dir nun das gar bringen.
Orlando di Lassus newe teutsche liedlein,
bei Hoffmann von Fallersleben in den deutschen gesellschaftsliedern s. 165 (1² s. 276 nr. 199) nach einem andern drucke, dem von Ant. Scandellus, mit der lesart in einem schlunk;
sein (des liebsten buhlen) nam heist Wein,   schenk dapfer ein!
so wird die stimm basz klingen:
ein starken trunk   in einem funk
wil ich meim brudern bringen (zubringen).
Uhland volksl. s. 585;
ein kühsuff, dasz nit sitzest nider, man heist dich sonst auff stehn wider, sine ponere. ein katzentrunck, in eim funck, du hast ein stumpff messer, das ausz der schönen westphalischen krausen kein funcken kanst schlagen. Fischart Garg. 99ᵃ = (1608) M ijᵇ. Dasz funk die angegebene bedeutung hat, ergibt sich aus der angeführten lesart schlunk, welches wort, hervorgegangen aus mhd. slunt, wie schlingen, durch die gurgel gierig in sich aufnehmen, aus mhd. slinden, hier nichts anderes alsschluckausdrückt. s. schlunk. aber wie ist dieses funk, dem der pl. fünke zukommen musz, abzuleiten? nach der nd. redensart he het enen funken im halse, er hat einen immer brennenden durst, liebt den trunk, scheint zusammenhang zwischen funke, kleinstes feuertheilchen, feuriger punct, scintilla, und funk stattzufinden und dies mit jenem der nemlichen wurzel entsprungen (s. funke). danach würde funk zunächst einen stechenden, empfindlichen brand des durstes bezeichnen, woraus sich dann die bedeutung durstlöschung und sofort die des zuges beim trinken entwickeln konnte.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 592, Z. 12.

funk, m.

funk, m.
der glanz, das funkeln:
uns zündt ein nüwer sterne,
gar heiter ist sîn funk.
Züricher mittheil. 2, 81ᵇ.
in der gaunersprache funk m. für flamme. Train 41ᵇ. entsprossen dem pl. praet. der schon von Jacob Grimm bei fink, finke angegebenen verlorenen wurzel finken, welcher auch funke angehört. mehr über sie s. bei diesem worte.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 592, Z. 43.

funk, m.

funk, m.
was finke, fringilla. ach warum hat mich (klagt das aus hanf entstandene octavblatt papier) nicht gleich in meiner jugend (nemlich als hanfsamenkorn) ein funck oder goll aufgefressen und alsobald dreck aus mir gemacht. Simpl. (Keller) 885, 6. goll ist die goldammer (Nemnich 2, 1477), aber auch der blutfink (ebenda 3, 455. vgl. dazu Diefenbach 247ᵇ), und unter funk ist offenbar finke zu verstehn. die volksmundart nemlich läszt in manchen wörtern u für i eintreten, wofür Weinhold in seiner dialectforschung 56 f., seiner alemann. gramm. 31 und 96, so wie in seiner bair. gramm. 44 belege gibt und auch z. b. aus der westricher mundart fusch und gefuscht (Schandein 245) für fisch und gefischt anzuführen sind. angewandt wird das wort dann auf einen menschen der voller schelmstreiche ist, einen schelm, wie man auch sagt ein vogel, ein leichtfertiger vogel, auszerdem auf den cölnischen stadtsoldaten. unverkürzt funke, s. d.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 592, Z. 50.

funk, m.

funk, m.,
gekürzt aus funke (s. d.), kleinstes feuertheilchen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 592, Z. 66.

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Zitationshilfe
„funk“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/funk>.

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