Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gütel1, n.

¹gütel, n.,
auch gutel, was ¹gütchen (s. dort), 'freundlicher geist, kobold'; vielleicht zunächst ableitung von gott als götel 'götze', dann volksetymologisch auf gut IV A 1 c α ββ bezogen, vgl. bergmenlein, kobel, guttel daemon subterraneus mitis G. Agricola de anim. subterr. (1549) B b 3ᵃ; zur sache s. K. v. Bahder beitr. 22, 534 und Bächtold-Stäubli hwb. d. abergl. 3, 1233 f.;
nû stant von dînem glouben und gich dem mînen got,
dîn got ist ein gütel, daz geloube âne spot
Wolfdietrich B bei Jänicke heldenb. 3, 253;
kombt er zum beutel umb das wunschhütel,
so wird ich heiszen nicht der gütel
H. Sachs 12, 218 K.-G.;
und die (heinzelmännchen) man, weil sie sich dem menschlichen geschlecht gütig erzeigen, ... zu deutsch gütel heiszet Prätorius anthropod. plut. (1666) 1, 373, vgl. gîtl ein kindergespenst Göpfert sächs. Erzgeb. 36, vgl. auch guteli:
die werckleut nennens (die berggeister) guteli,
werden sonst auch genant trulli
J. R. Rebmann natur. magn. (1620) 202.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1935), Bd. IV,I,VI (1935), Sp. 1411, Z. 15.

gütel2, n.

²gütel, n.,
was ²gütchen, obd. deminutiv zu gut, n.; besonders als 'kleines ländliches besitztum' (gut, n., B 3): item ich wil, dasz das güettel undt drei dorffer ... verkhaufft werden dem herrn Norb. Heermann Rosenbergsche chron. 41 Kl.; zunechst daran stoszend ein güttel, der Mosweeg genannt, darauf der Ekhainrieder sitzt (v. j. 1578) bei v. Lori baier. bergr. (1764) 306; so haben wir, ich und meine mutter, allein auf unserm gütel gehaust Anzengruber ges. w. 3, 85; vgl. gietl Stauf v. d. March nordmähr. 44; güetl kleines bauernanwesen Schöpf tirol. 220; von einem kleinen besitz im allgemeinen (gut, n., B 1): daz du daz sîn (deines nächsten) armez güetel hætest zuo dem dînen guote Berthold v. Regensburg pred. 1, 62 Pf.; der, dem der schaden geschicht, (mag) darnach in seines (des täters) vatters oder herrn hausz geen ... und sein güetl zu im nemen und von dannen gehen österr. weist. 1, 23; leiblicher brüeder, die ... ainer von dem anndern nichts aygens noch vortail suͦecht, sonder all ir güetel lieblich miteinander brauchen Berth. v. Chiemsee tewtsche theol. (1528) v 6ᵇ; der faullentzet, jaget sein gütel durch die gurgel Dannhauer catechismusmilch (1657) 2, 60. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1935), Bd. IV,I,VI (1935), Sp. 1411, Z. 36.

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güsthirt
Zitationshilfe
„gutel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/g%C3%BCtel>.

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