Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gereisig, gereisich, n.

gereisig, gereisich, n.
was reisig th. 8, 744, reiswerk: mit jungem gereisig, binsen und rohr. Fr. Müller 1, 57; gereisich, grüne baumäste, geritschich, dürre. Weber öcon. lex. 191ᵇ (aus Mähren).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1891), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3622, Z. 13.

gereisig, adj.

gereisig, adj.
was gereis, reisig.
1)
auf der reise befindlich, subst. reisender zu pferd: die gewendlichen straszen und weg pessern, auf das niemands kainen schaden emphach, es sei mit der weinfuer oder sonst ain graisiger. östr. weisth. 6, 155, 31 (von 1570).
2)
zur heerfahrt gerüstet, insbesondere beritten, zu ross: 10 geraisige pferde. chron. d. d. städte 2, 34, 17 (Nürnberg, von 1421), vgl. 89, 34; von den gereisigen pferden der burger. 248, 24 (von 1449); zu unserm haubtman der hundert geraisigen pherd geordent. Chmel urk. Max. 10; so auch in disem land (Tirol) kain geraisig zeug (reiterei) aufpracht mag werden. 233; wenn man dem gereisigen zeug wolt aufpieten, so hette der öberste haubtman des gereisigen zeugs einen schreiber, der im zugeben was. chron. d. d. städte 2, 247, 14 (Nürnberg, 15. jh.); an sant Jacobs tag zu abent zugen hie aus bei 300 geraisiger gesellen auf daʒ pirg. 153, 5 (von 1449); (Timotheus) sammelt zusammen ein gereisig volk von Asia (congregato equitatu Asiano). bibel 1483 465ᵇ (2 Macc. 10, 24); haben da dasselb tor geoffent, damit ander desselben unsers herrn herczog Albrecht geraisig und zufuszen herein geriten, gangen und gefarn sind. copeybuch der stat Wien 161 Zeibig (von 1458); ain gesteig erhebt sich bei der kürchstraszen und geth durch den perg hinausz, aber zu seiner zeit wan die frucht verhanden ist, so soll sich kein frumer man, der weder geraissig oder gehent ist, befünden lassen. östr. weisth. 7, 135, 11 (um 1630);
Gerhart, der jung geraisig knecht.
H. Sachs 16, 119, 4 Keller;
die pferd der geraisigen leut.
269, 12.
substantivisch der gereisige, reiter: öberst haubtleut der gereisigen. chron. d. d. städte 2, 246, 13 (Nürnberg, 15. jh.); auch sullen alle gefangen auf baiden tailen inner eins monatz ungeverlich betagt werden, .. nemlich edel und gereisig auf ir aide oder gelübde, burger und bawern auf redlich gewiszheit oder burgschaft. 166, 3 (von 1449); unser herrn vom rate setzten haubtleut über dieselben gereisigen ausz den purgern. 249, 5 (von 1449); der oberst veldhauptman mit seinen geraisigen. Baumann quellen 1, 110 u. öfter; ein hauptman über die geraisigen. Aventin. 5, 288, 9 Lexer; der so mit der artollerei behafft, sich nit leichtlich der gereisigen underfächt, hergegen die gereisigen der fuszknecht sich nicht underwinden. Fronsperger kriegsb. (1566) 1, 62ᵇ; zuͦ morgens frü waren alle felder erfüllet mit fuͦszknechten und geraisigen. Schaidenreiszer (1537) 74ᵃ; gereising gekürzt aus gereisigen:
auch hielt auszen zu rosz herumb
der geraising ein grosze sumb.
H. Sachs 17, 344, 25 Keller.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1891), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3622, Z. 17.

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Zitationshilfe
„gereisig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gereisig>.

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