Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gesälz, n.

gesälz, n.
schwäbisch, dicke brühe, mus, wie das einfache sälz (Birlinger büchl. v. guter speise nr. 48): gesältz mit fleisch oder visch, salsamentum Dasypod. V 6ᵈ; sälz, gsälz, latwerge, eingekochter syrupartiger fruchtsaft, wachholder-, holder-, birngsälz Schmid 446: solchs pulvers prauch die saugamm mit jren kösten, das sie ein wein daran giesz, und dunk ein brot darein als in ein gesälz. Birlinger augsb. wb. 190ᵃ aus cod. germ. Monac. 601, f. 100ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1892), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3784, Z. 24.

gesalzen, adj.

gesalzen, adj.
part. zu salzen, s. d.
1)
eigentlich, mit salz versehen, salzig: diser see ist gesaltzen und unfruchtbar und wirt das todt moͤr genant. Frank weltb. 183ᵇ; zu der gesaltzen see wartzs (wärts). privil. d. markgr. Friedrich v. Brandenburg 1441 bei Grefe der lüneb. saline ausschlieszl. salzedict 53 fg.; die gesaltzne füchte, salsitudo Maaler 171ᵇ; das scharfe salz als reinigendes element betrachtet: es ist kein brunn so heilig oder gesaltzen, wenn auch die osterkertzen darin gestanden und alles heilthumb darin gesenkt were, das uns von sünden rein machen könne. Mathesius Sar. 120.
2)
mit salz behandelt, in salz eingelegt: der handel mit 'gesaltzen gut', d. h. getrockneten, gesalzenen und geräucherten seefischen. Gengler deutsche stadtrechtsalterth. 199; daher gesalzne fischer in Nürnberg diejenigen, welche das recht erkauft haben, mit stockfisch, häringen u. dergl. zu handeln. Jacobsson 5, 653ᵃ.
3)
bildlich.
a)
scharf wie eine stark gesalzene speise, schwierig, schwer zu bewältigen: 'du hast ihm gesalzenes aufgestellt'. ich wollte es wäre noch dazu gepfeffert gewesen, das es ihm bis morgen auf der zunge brennte. Pestalozzi Lienhard u. Gertrud 1, 36.
b)
gesalzen, sehr theuer im preis, z. b. Spiesz henneb. id. 76, wie gepfeffert Albrecht leipz. mundart 121ᵇ: bei dem kaufmann ist alles sehr gesalzen. Frischbier preusz. wb. 1, 229ᵇ.
c)
in bezug auf geist und witz, ausgehend vom salz als würze, negativ übel gesalzen, dumm: münch Albrecht bald vernam, das sy übel gesalzen was. Bocc. 2, 59, 1 Keller; die frawe, die da ungelert was, kein loyca kunde, do pei übel gesalzen was. 420, 37.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1892), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3784, Z. 32.

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Zitationshilfe
„gesalz“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/ges%C3%A4lz>.

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