Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gesause, gesäuse, n.

gesause, gesäuse, n.
das sausen.
1)
ohne umlaut gesaus, susurrus Henisch 1529:
er wird sich vom gesausz des winds nicht schrecken lan.
Dietr. v. d. Werder Gottfr. v. Bullj. 15, 31;
entsezlich tobt des sturms gesause.
Voss ged. (1825) 4, 135;
und in des walddickichts krausem gesausz
waren lebendige götter zu haus.
Brentano 6, 52;
stürzender tannen fern gesaus.
Lingg ged. 1, 183;
gewaltge schleudern, mit gesaus
fleugt oft zerlasznes blei, oft roth geglühtes eisen
und oft ein groszer stein aus diesem mordgeschoss.
Alxinger Doolin 8, 12;
unter der knatternden flamme gesaus und des siedenden kessels.
Voss Luise 2, 29;
in luft sie (bienen) mütig treten
mit brommen und gesaus.
Spee trutzn. 23, 110 Balke;
in meinem keller selbst gehts um,
ich hör oft ein gesause.
Lessing 1, 50;
es wird mir wüst und schmerzt mich im gehirne
vom tollen rollen, schwirren und gesaus.
Chamisso 6, 278.
2)
mit umlaut gesäuse: horest du in den stetten das geseuse und gethöne ungeren, so ziehe in wald. Petr. 186ᵇ; des pöfels geschwetze und geseuse. 187ᵃ; nach diesem wetter und sturmwindt kömpt ein lieblichs geseusz. kriegsb. d. fried. 148; mein ohrengesäuse, das heute ganz piano zu säuseln verspricht. Voss briefe 2, 206; bair.-östr. gsäus, lärm, aufsehen, Schm.² 2, 330, in Meklenburg gesäus, wogende, tobende menge menschen Frehse wb. 25ᵃ; das obere Ennsthal bei Hieflau führt von dem rauschenden gewässer den namen das gesäuse.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1892), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3812, Z. 57.

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Zitationshilfe
„gesause“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/ges%C3%A4use>.

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