Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

geschränke, geschränk, n.

geschränke, geschränk, n.,
coll. zu schranke und verbalsubst. zu schränken, mit der nebenform geschränkt (s. 7).
1)
gitter: geschrenk, cancelli Alb. u 1ᵃ. Denzler 131ᵃ; (als uferschutz) sol man vorsencken kasten mit holtzem geschrencke als ein rost mit gerten vorwircket und mit steinen usz gevollet. Petr. de Crescentiis (1493) e 8ᵈ;
kreizweis die parallelen gandt,
dern strich wie gschrenck am himel standt
uber d'mittags-lin hie auff erden
gezogen.
Thurneisser erkl. d. archidoxen (1575) 66.
2)
eingeschrankter raum: in dem geschrenck (des saales) helt man das hofgericht. Tucher baumeisterb. 298, 29; so soll mein herr uszwendig des geschrencks (zum zweikampf) uff einem hohen stul sitzen in seim harnisch, als ein herzog zu Francken. weisth. 3, 604; bildlich: während Gotter sein eignes behagliches geschränke in Gotha unbeirrt durch das nachbarliche Weimar behauptete. Weinhold Boie 21.
3)
von künstlich verschränkten versen:
glückwündschendes Flämmings-geschrenke.
P. Fleming 562, 20 Lappenberg;
von der Sapphischen strophe:
was Sappho wol erdacht, ..
lasz ich jetzt unberührt, ihr artliches geschränk,
so nach ihr ist genant.
Kempe 178.
4)
geschränck, das gebisz, plicatura freni vel thoracis Henisch 1546.
5)
geschrenck, flexus, incastratura, denticuli quibus aliquid apprehenditur Henisch a. a. o.
6)
in schneide- und sägemühlen der raum zwischen den geschränkten zähnen der säge: doch führet ein schneidemüller weiter geschräncke als der andere an seiner säge, und ist auch im harten und weichen holze mit dem geschräncke unterschieden. Döbel jäger pract. 3, 45ᵇ.
7)
weidmännisch: wo der hirsch hingeht, so ist sein fahrt gleich als jr zween sein, und ist doch nur einer, dann er schrencket mit den füszen und mit dem tritt ob einander. das zeichen heiszt das geschrenckt. Meurer jag- und forstrecht (1582) 70ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1893), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3962, Z. 51.

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Zitationshilfe
„geschranke“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geschr%C3%A4nke>.

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