Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

geschwester, f.

geschwester, f.
plur. die schwestern, vgl. geschwister.
1)
leibliche schwestern: altsächs. thia giswester twâ (twô), Maria und Martha. Heliand 4014. 4110, ags. gesveostor;
ahd. thar stuantun thio giswester.
Otfrid 3, 24, 55;
mhd. Johannes êwangelista und Kristus wâren zweier geswestern kint. myst. 1, 145, 21 Pfeiffer; swie sie (Lea und Rahel) geswester wæren. 335, 6; nhd. geschwester, sorelli Hulsius dict. 61ᵃ.
2)
geistliche schwestern:
darnach (empfieng die hl. jungfrau) der megde schar,
ir geswestern alle gar.
Martina 239ᵃ, 24;
geswester, pecharda est mulier aut virgo spiritualis voc. inc. teut. i 5ᵇ, geschwester Hüpfuff voc. 1515 J 3ᵇ.
3)
nebenbildungen wie bei geschwister nr. 4.
a)
geschwesterd:
der geswesterde wâren driu.
pass. 368, 57 Hahn;
geistig: denn wir sint alle geschwesterd oder gebruder in Christo Jesu unserm herren. manuale curatorum xci, 1.
b)
geswestergit, geschwister, bildlich:
minne und der süeʒe frit
sint vil liebiu geswestergit.
Martina 271ᵇ, 54.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1893), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 3993, Z. 47.

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Zitationshilfe
„geschwester“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geschwester>.

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