Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gesellentanz, m.

gesellentanz, m.
1)
umzug und tanz der reichsstädtischen geschlechter und gewerke, von manchen jährlich, von andern nur nach ablauf gewisser jahre gehalten: unser herren vom rate haben gemerckt .. ungeordnet überflüssigkait und cost, die sich mit den tentzen, so die erbern gesellen hie haben, bei etlichen vast und unbequemlichen gemeret haben, und darumb ... setzen und gebieten sie ernstlich und wöllen: wer nu furbas ainen gesellentantz haben soll und will, das weder dieselben noch kain ir freundt auff dieselben zeit in dem hausz, darin er wonhafftig ist, nymant zu tisch laden, bitten, noch auch ungepeten niemant zu essen geben sollen, dann pfeiffern, hegeln und pusaunern, die in auf dieselben zeit zu dem tantz hofieren und dienen; denn sollen und wöllen ir gut freundt, so yederman da haimen gessen hat, ine ze eren schlechtigclich (schlicht, ohne aufwand) mit ine zu dem tantz geen, das mögen sie thun. dieselben sollen auch .. nur erbern frowen und mannen, dieweil der tantz wert, schlechtigclichen obs und zu trincken geben. Nürnb. pol.-ordn. 90 Baader.
2)
tanz der jungen unverheirateten burschen. Birlinger volksthüml. 2, 48, s. geselle 15, c.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1893), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4044, Z. 24.

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Zitationshilfe
„gesellentanz“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gesellentanz>.

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