Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gesetzgeber, m.

gesetzgeber, m.
legislator, gesetzgeber Dief. 323ᵃ (anf. d. 15. jh.), geseczgeber nov. gloss. 231ᵃ (14. jh.); nebenform gesatzgeber, legifer Dasyp. E 6ᵃ, gesatzgeber, der ein gsatz macht. Maaler 171ᶜ, gsatzgeber, ein urhaber der gsatzten 195ᵃ und so oft im 16. jahrh.
a)
von gott: es ist ein einiger gesetzgeber, der kan selig machen und verdamnen. Jac. 4, 12; der glaube an gott als den allmächtigen schöpfer himmels und der erden, d. i. moralisch als heiligen gesetzgeber. Kant 6, 317.
b)
von staatsmännern und religionsstiftern: die weisheit des gesatzgebers Mosis. Josephus (Frankf. 1569) 2ᵃ; Solon, der gesazgeber der Athener. Fischart ehz. 4; der irrthum und das unrecht der könige werden mit ihnen begraben, aber das unrecht der gesezgeber dauert von geschlecht zu geschlecht. Pestalozzi 6, 65.
c)
allgemeiner, von einem gebietenden, tonangebenden: obriste gesetzgeber zu Rom, dictator Krämer 584ᵇ; (der kurfürst von Baiern) gewohnt, den gesetzgeber in Deutschland zu spielen. Schiller VIII, 137; die modernen gesetzgeber und tyrannen des geschmacks. Hamann 7, 128.
d)
in zusammensetzung: gesetzgeberweisheit Becker weltgesch. 4, 64.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4079, Z. 15.

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Zitationshilfe
„gesetzgeber“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gesetzgeber>.

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