Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gespant

gespant,
s. gespan 1, b sp. 4129.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4135, Z. 78.

spänen, verb.

spänen, verb.
1)
zu spänen machen. spânen, spænen, späne oder schleiszen machen. Schm.² 2, 669. bei schützenfesten vom vogel auf der stange späne abschieszen. Frommann 4, 186. mhd. schon in vereinzelter gebrauchsweise: die haare spanähnlich machen, so dasz sie sich schön ringeln (vgl. oben span A, II, 7 und unten spanhaar):
sîn hâr was hovelîche
gespænet wol, sleht unde reit.
R. v. Ems g. Gerh. 791.
reflexiv, wie im folgenden:
swie ir hâr sich spæne.
minnes. 3, 221ᵇ Hagen.
aber auch in allgemeiner, eigentlicher bedeutung:
mîn triuwe schînet und ie schein
an stæte sam der marmelstein,
des herti sich nit spænet.
Laszberg liedersaal 2, 203, 79.
heute mundartlich in Schlesien spænen, spalten, zerspringen, von den ausgebrüteten eiern gebraucht. Weinhold 92ᵃ.
2)
spalten und risse eines gefäszes durch hineingelegte oder getriebene späne verkleiben: andere aber spannen das krummgewordene in schrauben und hobeln das gequollene ab, wenn der kasten nicht schlieszen will, und spänen oder kitten die risse aus. Brentano 4, 381. vom festverschlieszen eines weinfasses. Wisbad. wisenbrünl. 163 f. ob in dem sinne von 'verspänen' (s. unter span A, II, 1, c) bleibt zweifelhaft.
3)
'zur execution ansetzen soviel als genug ist.' Heumann opuscul. 702 bei Schm.² 2, 669. Klein prov. wb. 2, 159, d. h. durch ausschneiden eines spanes von einem gegenstande symbolisch für die absichten des gerichtes besitz nehmen (s. oben span A, II, 4 und spanbrief).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1903), Bd. X,I (1905), Sp. 1873, Z. 18.

spänen

spänen,
swv. lactare, dem eigentlichen sinne nach mammam suggerere. ahd. spenen aus spanjan, mhd. spenen. das wort hat neben sich ein schon mhd. für die bedeutung unten 1 nicht mehr belegtes starkes verb. ahd. spanan, spuon, alts. spanan, spôn, ags. spanan, speón. ob ältere verwandtschaft zu griech. σπάω, das aus älterem σπάσω hervorgegangen ist, und lat. spes besteht, ist recht zweifelhaft. Leo Meyer handbuch der griech. etymologie 4 (1902), 111. s. auch unten spannen.
1)
lactare; diese eigentliche bedeutung ist fast ganz verloren gegangen, nur im nd. spärlich erhalten: fries. spänen, spenen, die zitze oder brust geben, säugen. ten Doornkaat Koolman 3, 265ᵃ, spänen säugen Stürenburg 249ᵇ; sonst ganz in die bedeutung 2 übergegangen.
2)
entwöhnen. ablactare spenen, ein kint wennen l. spenen. Dief. 3ᵇ; spänen, heiszt in Niederdeutschland von menschen und vieh, nicht mehr an der mutter saugen lassen. Frisch 2, 290ᵃ. spenen, spennen in Baiern, in seltenerem gebrauch als abspennen. Schm.² 2, 670; auch fries. und niederdeutsch wird spenen für ofspenen gesagt. ten Doornkaat Koolman 3, 265ᵃ. Stürenburg 249ᵇ. korrespondenzbl. für nd. sprachforschung 17 (1893), s. 53; vor allem von menschen gebraucht, wenig (Lexer kärnt. wb. 235. Strodtmann 223) von thieren, wo lieber die comp. verwandt werden: spenen die kynder van der borst, ablactare. Schiller-Lübben 4, 316ᵃ; also alse een kynt ghespennet is (ablactatus est) van siner moder. ebenda; was! den groszen kerl haben sie noch nicht gespänt. Hermes Sophiens reise 6, 525. die ahd. gl. bispeniter, ablactatus, dem genügt worden ist Graff 6, 313 weist den weg der bedeutungsentwicklung. übertragen: spänen, den erwachsenen das übliche pathengeschenk nicht mehr geben. Schmidt 222.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1903), Bd. X,I (1905), Sp. 1873, Z. 48.

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Zitationshilfe
„gespant“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gespant>.

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