Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gespring, n.

gespring, n.
1)
coll. zu dem erst mhd. nachweisbaren masc. sprinc, quelle (auch ursprinc), mhd. daʒ und der gesprinc:
dâ selb ist ein gesprinc,
der tuot wunderlîche dinc.
altd. blätter 1, 313.
a)
starke quelle, scaturigo uberior Frisch 2, 309ᵇ: ahd. gasprinc, gesprinch Graff 6, 397; mhd. gesprinc, orifigium. sumerlat. 12, 31; ein vluʒ eines êwigen gespringes. myst. 2, 389, 21 Pf.;
wie sich darûʒ ein waʒʒer hûb
als ein rîchlîch gesprinc.
pass. 663, 52 Köpke;
nhd. das gespring zu Mülberg, welches flusz von stund an die Weita genannt wirt und fünff mülln im circkel und begriff des flecks treibet, hat umb den abend (1. oct. 1536) angefangen auszen zu bleiben. Hellbach Grobianus vorr. 9ᵃ; erfrischt durch einen trunk aus ihrem (der quelle) kläresten gespringe. Kosegarten rhaps. 2, 71; noch heute heiszt in Thüringen der Spitterfall am Rennsteig, sowie der doppelquell an den kellerbergen in Plaue, der aus einem erdfall hervorbrechend sogleich einige mühlen treibt, das gespring Meyer Thür.² 236. 406. vgl. gesprenge 7.
b)
bildlich, quelle, ursprung: mhd. als der sêle wesen in dem herzen allermeist ist, sô ist ouch daʒ gespring ir werke in dem herzen allermeist. alsô ist der vater ein gespring und ein begin aller götlîcher werke. myst. 2, 196, 3 Pf.;
der wunderrinc   ist ân gesprinc.
minnes. 3, 468ᵉᵉ Hagen.
2)
ahd. gesprinc, pustula, gisprinc, pustela quando caro apparuerit, id est floret Graff 6, 397, gisprinc, pustula Dief. 474ᵇ, vgl. ansprung und mhd. daʒ gespranc, eine pferdekrankheit Heinr. v. d. Türlin krone 19854, sprinkel, lentigo Dief. 324ᵃ.
3)
verbalsubst. zu springen, das springen, eilige laufen: er sei des gesprings satt. J. Gotthelf schuldenb. 259.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4169, Z. 61.

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Zitationshilfe
„gespring“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gespring>.

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