Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gestäube, gestäub, n.

gestäube, gestäub, n.,
coll. zu staub und verbalsubst. zu stäuben, ohne umlaut gestaub Hulsius dict. (1605) 61ᵇ, mnl. ghestuyf, ghestof Kilian, ostfries. gestûfe ten Doornkaat Koolman 1, 620ᵃ. vereinzelt als masc. einen blawen kiesgesteub Thurneiszer von wassern 110, s. theil 5, 698. vgl. gestiebe, gestübe, gestüppe, gestöber.
1)
groszer staub: gestäub, pulvis, pulveres Henisch 1573, gestäube Ludwig 764; wenn alte weiber tanzen, so machen sie ein grosz gesteub. S. Frank spr. 1, 5ᵇ; wann man hew ablad, wird man vor groszem gesteub die muck nicht sehen. Fischart groszm. 112; wie er ein groszes gestäub vor der feinden augen gemacht. Fronsperger 3, 244ᵇ; in dem gestäub erschien das pferd. Birken ostl. lorbeerh. 375;
weit, weit der gelbe sand
zieht sein gestäube drunter.
übertragen, von staubähnlichem: funkengestäube Schubart ged. (1787) 2, 66; wassergestäube (des herabstürzenden gieszbachs). Zschokke Schweiz 2, 252.
2)
staub als bild des nichtigen: sal dir abir bichtin daʒ gesteube (des todten). Trebnitzer psalmen 29, 10 (14. jh.);
göttin (begeisterung), so du mich führst,
flieget, nichtiges gestäub,
unter dem flügelschlag meiner phantasei,
sonne dahin und stern.
da liegts gestäub! und war noch kaum so keck.
Fouqué dram. dicht. (1813) 14.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4205, Z. 53.

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Zitationshilfe
„gestaub“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gest%C3%A4ub>.

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