Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gesteche, gestech, n.

gesteche, gestech, n.,
verbalsubst. zu stechen (s. d.).
1)
das gefecht, die schlacht:
zuͦ Murten in dem gstech.
S. Brant narr. 76, 22.
2)
das turnier: gesteche oder mit spern stechen, hastiludeus voc. 1482 m 1ᵃ; wenn ain gestäch alhie zuͦ Überlingen ist, wölher dann beschädigot ... wirdet, es sigen zuͦluͦger oder die da stechend. Mone zeitschr. 17, 187 (von 1464); alspald der kunig mit seiner ritterschaft ... vor seiner gemahl ain lustigs gestech angefangen ... nach sölichem gestech, als die sunn hat wellen under geen, aus kuniglichem gescheft (befehl), sein die gueten tuecher, die man het aufgespant an die went, von dem gemainen volk raubweis genomen worden. Weiszkunig 15, 23 Schultz; anno do. 1376 kam hertzog Leopold von Österreich mit vil adels gen Basel, da ein gestäch, fasznacht und wolläben zehaben. Stumpf chron. 2, 400ᵃ (12, 28); under dem gestech so stach Andolosia auch. Fortunatus (1530) X 1; und erzeigten sich zu dem gestäch V. und L., die gleich des ersten rits fielen. Amadis 6, 431; da hub sich ein schönes gestech, und kamen auff die ban freund und gäst, von beider parthei. buch d. liebe 266, 1;
(das ross spricht) auch mutet er mich in ein gestech,
da man mir verbund augen und ohren ..
und trug etwan vier zendtner schwer.
H. Sachs 1, 500ᵈ;
im engern sinne 'bei dem gestech waren die kämpfer durch eine gezimmerte schranke getrennt, ritten, einander die rechte seite zukehrend, an einander und suchten ihre speere an den tartschen zu brechen' Schultz deutsches leben im 14. u. 15. jh. 2, 484.
3)
das stechen:
da wir (flöhe) anfungen das gestech.
Fischart flöhhatz 778 Kurz.
4)
obscen: disz gestech begibt sich das mehrertheil bei liecht und nebel. Garg. 259ᵃ (490 Sch.).
5)
schweiz. gestech, gedränge Stalder 2, 393; wetteifer 394.
6)
übertragen, das sticheln mit worten: kan doch das ohrenzart frawenzimmer wol etliche zotten, .. auch des M. Linders Katzipory gestech vertragen. Garg. 7 (8 Sch.); schwäb. gstech, beständige unruhe, wenn man aus possen oder aus streitsucht immer in den andern hinein sticht. Schmid 508.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4207, Z. 63.

gesteche, gestech, n.

gesteche, gestech, n.,
verbalsubst. zu stechen (s. d.).
1)
das gefecht, die schlacht:
zuͦ Murten in dem gstech.
S. Brant narr. 76, 22.
2)
das turnier: gesteche oder mit spern stechen, hastiludeus voc. 1482 m 1ᵃ; wenn ain gestäch alhie zuͦ Überlingen ist, wölher dann beschädigot ... wirdet, es sigen zuͦluͦger oder die da stechend. Mone zeitschr. 17, 187 (von 1464); alspald der kunig mit seiner ritterschaft ... vor seiner gemahl ain lustigs gestech angefangen ... nach sölichem gestech, als die sunn hat wellen under geen, aus kuniglichem gescheft (befehl), sein die gueten tuecher, die man het aufgespant an die went, von dem gemainen volk raubweis genomen worden. Weiszkunig 15, 23 Schultz; anno do. 1376 kam hertzog Leopold von Österreich mit vil adels gen Basel, da ein gestäch, fasznacht und wolläben zehaben. Stumpf chron. 2, 400ᵃ (12, 28); under dem gestech so stach Andolosia auch. Fortunatus (1530) X 1; und erzeigten sich zu dem gestäch V. und L., die gleich des ersten rits fielen. Amadis 6, 431; da hub sich ein schönes gestech, und kamen auff die ban freund und gäst, von beider parthei. buch d. liebe 266, 1;
(das ross spricht) auch mutet er mich in ein gestech,
da man mir verbund augen und ohren ..
und trug etwan vier zendtner schwer.
H. Sachs 1, 500ᵈ;
im engern sinne 'bei dem gestech waren die kämpfer durch eine gezimmerte schranke getrennt, ritten, einander die rechte seite zukehrend, an einander und suchten ihre speere an den tartschen zu brechen' Schultz deutsches leben im 14. u. 15. jh. 2, 484.
3)
das stechen:
da wir (flöhe) anfungen das gestech.
Fischart flöhhatz 778 Kurz.
4)
obscen: disz gestech begibt sich das mehrertheil bei liecht und nebel. Garg. 259ᵃ (490 Sch.).
5)
schweiz. gestech, gedränge Stalder 2, 393; wetteifer 394.
6)
übertragen, das sticheln mit worten: kan doch das ohrenzart frawenzimmer wol etliche zotten, .. auch des M. Linders Katzipory gestech vertragen. Garg. 7 (8 Sch.); schwäb. gstech, beständige unruhe, wenn man aus possen oder aus streitsucht immer in den andern hinein sticht. Schmid 508.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4207, Z. 63.

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Zitationshilfe
„gesteche“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gesteche>.

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