Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gestrackts, adv.

gestrackts, adv.
wie gestracks, vgl. auch gestrack 2 und gestrackt 4.
1)
geradeswegs, geradezu, ohne umschweife: get den dingen gestrackts nach. Nürnb. chr. 2, 59, 17 (von 1444);
dasz got gestrackts von euch wil han,
dasz ir ..
Schade sat. 1, 118, 270.
2)
sofort: in denen sachen, darinnen nit gedingt noch appelliert werden mag, .. sollen die urtln gstrackts exequiert und volzogen werden. tirol. weisth. 4, 650, 12.
3)
genau: wolt aber der fürgefoderte anloben, dem kläger in vierzehen tagen bezalung zu thuen oder verrechtfertigte pfant herzugeben, also das nichts dörfe sondern (als) gstrackts mit der pfantung inhalt des glübts gehandelt zu werden. tirol. weisth. 4, 641, 46; die partheien gestrackts in irem fürkomen hören. 645, 45.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4247, Z. 32.

straken, vb.

straken, vb.,
'streicheln, schmeicheln, liebkosen': aber mein süszes kind strakete mir mit ihren süszen händleins meine wangen Meinhold d. bernsteinhexe 229. das hier in hochdeutscher umgebung verwendete wort ist nd. herkunft, vgl. mnd. straken: he (Christus) en strakede unde saluede nicht de vorsten vnde koninge, men he hartliken se bestraffede bei Schiller-Lübben 4, 426; ebda weitere belege ebenfalls aus dem ende d. 15. jh. in mundarten: Mensing 4, 876; Doornkaat-Koolman 3, 331; brem.-ns. wb. 4, 1055; Richey 293; Böning Oldenburg 109; Danneil 214 (sick straoken); Dähnert 466; Mi 87; Frischbier 2, 377;
deels sünt (die mädchen) so flink, as ene brut,
mit oegeln un mit straken
de keerls verleewt to maken
Voss in: Gött. dichterbund 1, 105 S.
straken mit ā aus ŏ (s. Lasch mnd. gramm. § 89) entspricht nl. strooken 'übereinkommen, übereinstimmen, streicheln, schmeicheln', ostfries. (saterl.) strôkje 'streichen, streicheln, schmeicheln' Doornkaat-Koolman 3, 340, mit denen bis auf die konsonantendehnung ags. stroccian 'streichen' und mhd. strocken 'straucheln' (s. Wissmann nom. postverb. 1, 131; 185) übereinstimmt; schwundstufiges deverbativum zu altnord. striúka 'streichen, mit der hand über etwas fahren, abwischen, schnell gehen, sich fortmachen, entgleiten'; germ. *streuk — ist wie *streik — erweiterung der idg. wurzel sterə- 'ausbreiten', s. Franck-v. Wijk 678; Walde-Pokorny 2, 638 (doch lassen sich die dort getrennten wurzeln ster 4 'streifen', 5 'ausstreuen' und z. t. 'starr sein' nicht sicher scheiden).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1951), Bd. X,III (1957), Sp. 816, Z. 5.

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Zitationshilfe
„gestrackts“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gestrackts>.

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