Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gestrenglich, gestrengiglich, adv.

gestrenglich, gestrengiglich, adv.
zu gestreng, im ältern nhd. gestrenklich, älter md. gestrengiglichen.
1)
gewaltig, tapfer: (der falsche Waldemar) zouch mechtiglichen unde gestrengiglichen obir on (den markgrafen Ludwig v. Brandenburg). Rothe dür. chr. c. 684.
2)
stark, heftig: das fleisch setzt sich gestrenglich widder den geist. Carlstadt vom stand der christglaubigen seelen b 1ᵇ.
3)
streng, scharf, hart: welche so er wolt gestrenglich richten, billich mocht als seins reichs feindt und reuber vordamnen. Luther 2, 95, 32 Weim.;
derhalb döts nit, sonder halts gfencklich,
mit wasser und brodt gar gestrencklich.
H. Sachs 4, 2, 33ᵈ.
4)
sorgfältig, peinlich genau: gebieten unser herren vom rath ernstlich und wollen auch dem gestrencklich nachgangen werden. Nürnb. pol.-ordn. 214 Baader; gesetze und ordnung, das sie von menigclich den iren also gestrengklich gehalten werden, bei peen. 260; sy söllen schwören und geloben .., dasz sy gestrengklich wöllen erfüllen das gebot des fürsten A. v. Eyb spiegel d. sitten 106ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1895), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4255, Z. 71.

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Zitationshilfe
„gestrenglich“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gestrenglich>.

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