Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

gesuchig, adjectiv

gesuchig, adjectiv,
jüngere ableitung vom substantiv gesuch; in einer reihe von verwendungen tritt jedoch mehr der dem verbum innewohnende bedeutungsgehalt zu tage. schwäbische nebenform gesuchnig. Schmid schwäb. wb. 519.
1)
berührungen mit dem substantiv: gewinn und gesuͦchig händel, infinita lucri et quästus negotia. Straszburger übersetzung von Luthers 'de captivitate babyl.' werke 6, 520 Weimar. hieher gehört auch wol eigengesuͦchig lere der kuchin prediger. Eberlin (neudruck) 68; eigengsüchig münch. ebenda 37, vgl. g'suchig = eigennützig (Unter-Innthal) Schöpf tirol. id. 728. vgl. gesuchnig, auf vortheile, auch kleine erpicht. Schmid 519.
2)
berührungen mit dem verbum: ist gsüchig zum salben, expetitur unguentis radix asphalati. Maaler 197, das gleiche in der Frankfurter ausgabe des Frisius (1616) 761. hierauf beruht wol auch, wenn der niederrheinische Aler festsetzt: suchig, gesuchig sein, gesucht werden. Aler 1863ᵇ; dises jar (1388) dieweil der krieg wäret .. was ein grosse thüre .. alles äszig ding was thür, und vast gesüchig. Tschudi chron. helvet. 1, 554 (Basel 1734). vgl. Frisch 2, 355, Stalder 2, 417.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4284, Z. 54.

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Zitationshilfe
„gesuchig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gesuchig>.

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