Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

getadel, n.

getadel, n.,
verbalsubstantiv zu tadeln (s. d.), eine der jüngsten ableitungen von dem ebenfalls jungen verbum: es ist das ewige getadele mit ihm, optima quaeque sugillat, homo tetricus est, carptor et reprehensor Stieler 2252. die bedeutungsentwicklung ging bei unserem worte nicht in die breite, sie hält sich im rahmen des iterativums, das die grundbedeutung des wortes von vornherein zuspitzte und verschärfte: getadel, a blaming, censuring, malicious criticism Arnold (1761) 178. und so noch bei Grieb⁷ 371; die ungünstige nebenbedeutung, die sich hier anheftet, kommt auch in den synonymen zum ausdruck, die Kramer (2, 132) anführt: berisping, bedilling; vgl. getadel, l'action de critiquer, censure maligne Schwan (1782) 1, 738; dagegen gibt ihr Bayer im pädagogus latinus (1733) keinen raum: getadel, reprehensio, vituperatio 288. die neuere sprache kennt das wort mehr nur in dieser letzteren bedeutung; von wörterbüchern wird es nur in fremdsprachlichen behandelt, vor allem in denen der englischen sprache. formell und inhaltlich berührt sich mit unserm worte
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4351, Z. 42.

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Zitationshilfe
„getadel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/getadel>.

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