Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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getrappel, geträppel, n.

getrappel, geträppel, n.,
verbalsubstantiv zu trappeln, der ableitung aus trappen (träppeln bei Stieler 2299 als thüringisch bezeichnet), ebenfalls wie getrapp in älterer sprache mit umlaut bevorzugt. in wörterbüchern wird es zuerst von Campe 2, 352 aufgeführt.
1)
a)
ein schaf ist gar ein forchtsam tier .. auch förcht es das getreppel seiner eignen füsz. wenn als etlich sprechend, es lüff gar fast wenn es nicht also forcht das getreppel seiner fiesz so es das in seinem louffen hört. G. v. Keisersberg das irrig schaf A 6ᵇ u. a.; und bewegten der Sybariten rosz, dasz sie aus jrer schlachtordnung brachen, ein getreppel anfiengen und den spielleuten mit jren reutern zusprungen. Heyden Plinius 181; dort das geträppel und hufschlag, da die reisigen hinzogen sind. Kirchhof wendunm. (1602) 3, 54.
b)
haben drey der kön. may. (Maximilians II.) hartschierer angefangen gülden und silbern geld .. auszuwerfen, darumb es dann ein solch getreppel, dringen, schlagen, und rauffen gewesen, dasz etliche personen beinahe zu tode getreten und geschlagen worden. A. Hoszmann von kaiserl. wahl und krönung (Leipzig 1612) 349.
2)
a)
als sie aus dem starken pferdegetrappel schlosz, dasz der edelmann mit seinem gefolge vorbei reite. Siegfried v. Lindenberg (1782) 3, 155. vgl. pferdegetrappel th. 7, 1684;
'nehmt mit euch zweihundert reiter,
wohlgeübt auf ihren roszen,
und macht auf die heiden jagd,
dasz Ximene und die mädchen
an dem jagen sich erfreun.'
kaum gesprochen, so geschah' es:
im getümmel, im getrappel,
flohn die Mauren zu den zelten,
wer nicht fliehen konnte, blieb.
Herder (Cid 54) 28, 516;
zu gleicher zeit hörten sie ein ungewohntes getrappel von pferden vor der thüre, menschen welche über den hof kamen. Arnim novellen 1, 16 (Isabella); hier wandelten die ritter im gespräch je drei und drei auf und ab, als das getrappel ankommender rosse ihrer aufmerksamkeit andere richtung gab. Zschokke (freihof v. Aarau) nov. u. dicht. 5¹⁰, 263.
b)
frau Bahrdt: was kommt ein getrappel die trepp' herauf?
Bahrdt: 's ist ärger als ein studentenhauf.
das ist ein besuch auf allen vieren.
frau Bahrdt: gott behüt! 's ist der tritt von thieren.
Göthe (prol. zu den neuesten offenbar.) 13, 109;
indem ich am mitten berg lag, um im schatten ein wenig zu faulenzen, hört' ich ein getrappel im traumschlummer; das war die Binger schaafheerde nebst hund und schäfer. Bettina Göthes briefwechsel mit einem kinde 1, 295.
c)
'aber die sanften stillen tänze aus der alten zeit, die sollte man nicht abkommen lassen. ich weisz wohl, wenn mans mit geige und hackbrett aufspielte, man könnt' heute vor dem getrappel gar nicht hören. drum müssen sie diese lärmtrompeten und trommeln haben.' 'ihr habt recht,' sagte die bürgermeisterin, 'das ist heut' ein tolles gezappel und getrappel und gehops, und wie schön und angenehm war der alte schleifer. Auerbach schatzkästlein des gevattermanns 2, 167; auf einmal entsteht ein getrappel und geschrei, und bevor ich in die kleider komme, höre ich die stubenthür aufgehen; ich schiebe also leise den riegel vor die kammerthür und gucke durch den ritz. ein französischer offizier tritt in die stube. G. Freytag (aus einer kleinen stadt) 13, 107.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4425, Z. 75.

getreppel, n.

getreppel, n.,
s. getrappel sp. 4425.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1898), Bd. IV,I,III (1911), Sp. 4498, Z. 44.

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Zitationshilfe
„getrappel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/getrappel>.

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