Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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getrappt

getrappt,
participialform zu trappen (s. d.), mundartlich isoliert vom verbum: getraͦpt heiszt der weg, wenn die in den koth eingedrückten fusztapfen getrocknet sind. Haltrich plan zu vorarbeiten für ein idioticon der siebenbürg.-sächsisch. volkssprache 43. vgl. getreten, ausgetreten.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4426, Z. 55.

trappen1, vb.

¹trappen, vb.
verbreitung, herkunft und form. hd. in alter zeit nicht belegt; mnd., mnl., nl. trappen; nordfries. treppe, westfries. traeppjen; isl., norw., schw. dial. trappa; adän., jüt. trappe; mit abweichender bildung ags. treppan '(viam) terere'. wahrscheinlich intensivum zur wurzelform dreb- 'treten', s. Falk-Torp 1278 f.; Walde-Pokorny 1, 796; vgl. auch ⁴trappe, f., 'falle' und treppe. das unterbleiben der hd. lautverschiebung erklärt sich aus dem starken, durch die gemination symbolisierten lautmalenden gehalt des wortes oder durch den einflusz des unverwandten (da im anlaut verschiedenen) traben. dieser äuszert sich auszerdem noch in der schreibung des anlauts mit d und vor allem in der bedeutung; im alemannischen, wo traben als trappen oder drappen auftritt, ist es oft nicht von ihm zu scheiden, vgl. Fischer 2, 319. trappen erscheint so geradezu als intensivum zu traben. literarisch durchgehend mit anlautendem t; dialektisch begegnet auch die media: drappen (drabbe) Crecelius oberhess. 288; drabb Hertel Salz. wb.; drappe Baumgartner maa. des Berner seelandes 101. ein aus der dentalen angleichung der 3. sg. präs. oder des prät. gebildetes draffen belegt Schambach Göttingen 46. umlaut findet sich nur oberdeutsch sporadisch: treppen, getreppt S. Franck chron. zeytbuch (1531) 232ᵇ; traͤppen Hügel Wien. 166; dazu träppen 'treten lassen' als neues causativum Fischer 2, 320 (tröppte). gerundete formen belegt noch Kisch Nösner ma. 225; weiterbildungen: drapchen (drabche) Vilmar hess. 414; drapschen Crecelius 288. s. trapsen. nach Adelung 4, 648 wurde das verb mit haben verbunden. heute wird es bei intransitivem gebrauch meist mit sein conjugiert. gelegentlich begegnet reflexiver gebrauch, s. u. C 1.
bedeutung und gebrauch: der intensive gehalt des verbs zeigt sich sowohl in der bedeutung des laut, derb, hart gehens als auch in der des tretens und stampfens; seltener sind andere nüancierungen. dabei sind in diesem doppelten gebrauch weder zeitliche noch örtliche unterschiede und besonderheiten zu erkennen; nur überwiegt in den heutigen maa., in denen das wort überall sehr lebendig ist, die bedeutung des tretens und stampfens bei weitem die des so oder so spezifizierten gehens, und im alem. wird es auch für neutraleres 'gehen' gebraucht. ältere lex. belege: a) treten oder stampfen: calcare Diefenbach 89ᵃ; calcare, conculcare pedibus Schottel haubtspr. 1433; Wachter 1703; pedibus solum pulsare Schönsleder prompt. (1647) J i i 4ᵇ; calpestrare, calpestriare, scalpitare, scalpicciare (zertreten, trampeln) Kramer 2, 1114ᶜ; to trape (die füsze auf und niedersetzen) Ludwig teutsch-engl. wb. (1711) 2, 2003; b) laut, hart, schwer gehen: durius incedere Schönsleder a. a. o.; cum strepitu quodam incedere Stieler (1691) 2299; incomposite, rustice incedere Weismann lex. bip. (1698) 2, 377; Aler dict. germ.-lat. (1727) 1910; incedere cum quadam pedum supplosione, ut solent dromades Wachter 1703; im gehen derb auftreten Adelung 4, 648, stampfend gehen Kaltschmidt 980; c) niedersächs. schreiten Fulda vers. e. allg. teutsch. idiot. samml. (1788) 551. ganz abweichend: sine strepitu (also wohl 'heimlich') incedo Steinbach (1734) 2, 840. heutige mundarten: a) hart zutreten brem. nieders. wb. 5, 99; hart auftreten Stürenburg 288; geräuschvoll Block Eilsdorf (nd. jb. 1908) 98; derb Kisch Nösner wört. u. wend. 156; schwer Schmid ma. d. amtes Entleben 177; stark oder plump Reinwald Henneberg 168; Spiess 257; laut, hart, schwer Hertel Salzung. wb. 47; Thür. sprachschatz 246; mit druck Crecelius 288; fest Kleemann nordthür. 23ᶜ; laut Delling bayr. 1, 132; Martin-Lienhart 2, 761; stark elsäsz. s. zfdph. 29, 267; den fusz stampfend aufsetzen Kisch wb. d. Nösner u. moselfrank.-luxemb. ma. 225; stoszend Crecelius 288; trampeln Martin-Lienhart 2, 761; b) gewöhnlich treten: Schütze holst. 4, 275; Krüger Emden 69; Sallmann neue beitr. z. dtsch. ma. i. Estland 42; Henzen Freiburg 140; mehr oder weniger hart auftreten Sartorius Würzb. 126; c) mit derbem, harten, geräuschvollen auftreten gehen Ruckert unterfränk. ma. 184; langsam, plump und schwerfällig gehen Schambach Gött. 46, plumpe, schwere schritte machen Hügel Wien. 166; gehen Askenasy Frankf. 216.
A.
von tieren, hauptsächlich vom pferd (häufig reimwort zu rappen).
1)
stampfen, treten, nicht selten iterativ:
in des zog man im dar sein pferdt
jung, fraidig, das unz auss begert.
es trapt vnd kewt das gbiss am zaum
Casp. Scheit fröhl. heimf. c 4ᵃ;
das wiehern und trappen der pferde brachte uns aus der ruhe
pohlnisch-preuszischer Robinson (1736) 30;
nachdem sie den pferden futter für die nacht gegeben, streute der meister selbst der kuh noch, die unruhig hin und her trappte und nicht liegen konnte
Gotthelf Uli d. knecht (1915) 18.
bildhaft gebraucht:
die schlechten elemente gehen aber absichtlich in ihren ... partien geheime wege (wenn man auch die elephantenfüsze derselben überall im dunkel noch trappen hört)
H. Leo (1848) in briefe an W. Menzel (1908) 182.
von kleineren tieren mehr occasionell:
der rabe trappt noch jetzt mit zerschossenem flügel herum auf dem hof
Hebbel I 2, 140;
von anfang tiefe, tiefe stille, man hätte eine mücke können trappen hören
W. Hauff (1890) 3, 181.
schwäbisch in specieller bedeutung: träppen beim ackern das zugvieh auf den nachbaracker treten lassen Fischer 2, 320; seinem nachpaurn mit farn, träppen groszen schaden gethon ebda nachtr. 1765; vgl. träpplast, träpprecht. auch das getreide durch haustiere austreten lassen statt des dreschens; ebda 2, 320.
2)
motorisch oder akustisch intensiviertes 'traben': es kommt mir zu gehör das trappen schneller pferde A. U. v. Braunschweig Octavia (1677) 1, 1059;
... und nun sechs grosze rappen,
der boden selbst erbebt durch ihr hochmuͤthigs trappen
König ged. (1745) 232;
da tönte von weiten ein trappen.
das trappen kam näher den schloszweg heran;
und siehe! der säumende reitersmann
sprang hastig vom schäumenden rappen
J. v. Kalchberg ged. (1793) 26;
lasz uns hier absteigen, und so durchs gebüsche zu fusz, dasz die kerls die gäul nicht trappen hören Klinger Otto 37 Seuffert; auf einmal trappte und rollte es mit ungewöhnlicher hast durch das offene hofthor; das weib eilte hinaus und sah — die rosse allein mit dem vordern gestell des wagens Melchior Meyr erzähl. aus d. Ries (1868) 3, 157. charakteristisch für den lautmalerischen gehalt:
es trabet, es trappet und klappet das pferd,
es schüttert erbittert und zittert die erd
Harsdörffer frauenz. gespr. (1641 ff.) 5, P p vᵇ.
mehrfach in übersetzungen des Vergilschen quadrupedans sonitus, z. b. das trappen und klipperen der rossen Frisius (1556) 1225ᵇ.
3)
gelegentlich auch ohne besondere nüancierung wie traben gebraucht:
warlich mein herr nembt ihr dasselb (pferd),
es thut gar wacker trappen
engl. comed. u. traged. (1624) ⅤⅠⅠⅠ²;
causativ:
der andere trappt seine pferde nicht viel, sondern spacissiret solche erstlich wohl
hausvater 15 (18. jh.).
B.
vom menschen, weitaus häufigster gebrauch.
1)
mehr oder minder specialisiertes gehen, und zwar nach verschiedenen richtungen, oft durch entsprechende adverbia unterstützt. schnell, gern als vergleich mit dem laufen des pferdes: ich muess trappen wie e postpferd Martin-Lienhart 2, 761; Follmann wb. d. dtsch.-lothr. maa. 99; gelegentlich reflexiv: da sie (die bauern) den schultheizen also (zornig) sahen, ich meine ja, si trapten sich geschwind hinweg grillenvertr. (1670) 109; dies rasende trippen und trappen Grimmelshausen Simpl. 90 neudr. auch langsam: im ältern nachbarhause hält ein neugetrautes paar seinen einzug. mit welcher sorgfalt da die frau uber d schwelle trappet! denn weh, wenn sie stolpert Bärndütsch 1, 203; hintendrein trappeten wie in halbem selbstvergessen die alten Gotthelf (1855) 2, 53; die mannen schienen noch einmal so langsam zu trappen ders. käs. 139 Bartels. besonders häufig plump, unbeholfen, derb: der arme teufel trappte ziemlich ungeschickt auf ihn zu J. F. Schink theater zu Abdera (1789) 2, 90; daher auch besonders vom bauer: du trappst wie ein baur incomposite rusticeque incedis Schönsleder prompt. (1647) J i i 4ᵇ;
doch Silenus trappt herein,
seine äuglein glänzen
L. Laistner golias (1879) 93.
lieblingswort Gotthelfs, auch ohne die besondere nüance für gewöhnliches gehen: wenn am morgen ein halb dutzend äpfel unter einem baum lagen, so trappete der bauer heran und stellte auf nachmittag das schütteln an ges. schr. 1, 36; vgl. noch Uli d. knecht (1841) 52; 278; als Uli einmal grasete, trappete Joggeli zu ihm ebda 279; auch von frauensleuten, vgl. geld u. geist (1890) 143. stumpf, gleichgültig, planlos: gesellen und lehrjungen trappten zur tür hinaus Stehr drei nächte² (1909) 161; er trappte mehr als sonst auf dem lande herum Gotthelf Uli d. knecht (1915) 171. laut: du enschast (in der kirche) ok nicht trappen noch kloppen noch blasen bei Schiller-Lübben 4, 606; als einer in stiefeln, als ein beschlagenes kutschenpferd daher trappet Frisch 2, 381ᶜ. herumspringen, tanzen u. ä.:
so haschend ... irrt ich stundenlang,
fiel zehnmal täppisch, trappend auf die nase;
dann endlich glückte mir der kühne fang —
erschlagen lag der schmetterling im grase
Gaudy 1, 189;
ich kam zehausz in meiner grauen kappen,
da fand ich also vil der dörfer trappen,
die furen sam die jungen kranich enczwer
Neith. fuchs v. 707 Bobertag;
fragte derowegen ... worzu dieses rasende trippen und trappen (beim tanzen) angesehen sey Grimmelshausen Simpl. 90 ndr.
2)
in besondern situationen gebräuchlich. vom gehen auf der treppe: Adelung 4, 648; jetzt trappt er mit den groszen stiefeln die treppe herauf A. v. Kotzebue dram. w. 9, 159; treppe auf, treppe nieder trappen Campe 4, 860; dann hört man leises und vorsichtiges trappen die stufen zum ersten stock empor G. Hauptmann weber (1892) 89. verächtlich für bloszes zu fusz gehen:
jetzt hab ich weder schimmel noch rappen.
und musz herumher trappen,
und trag nur halbe schuh
bei Schmitz sitten u. sagen des Eifler volkes 1 (1856) 134;
sich wegmachen J. G. Estor oberhess. wb. 1421; gern im bezirk der verbotenen liebe:
die (jungen gesellen) auf die bulschaft wellen
und wolten dar von nit lan ...
gendt auff der gassen trappen
und nemen mir die narrenkappen
und wellent mirs nit lon
bei Zarncke narrensch. ⅭⅩⅩⅩⅠⅠⅠᵇ; ähnlich Gengenbach 411 Gödeke;
richter, ich klag euch uber disen lappen,
der get mir des nachts umb mein haus trappen ...
ob er meiner tochter nachdrab ...
waisz ich nit
fastnachtsp. 221 Keller;
3)
mehr übertragen: hin und herlaufen, sich abmühen: man ist nicht mehr meister im hause und kann nicht eben genug trappen, wenn man nicht streit haben ... will Gotthelf Uli d. knecht (1841) 1; was muess der mann noch trappen in sinen alten taujen Martin-Lienhart 2, 761.
4)
gern, besonders mundartlich, im sinne des lauten, stampfenden gehens und dann schon geradezu für laut, kräftig auftreten:
etliche weisz mit grossen kappen,
etlich mit holtzschu inher trappen
J. R. Rebmann naturae magnalia (1620) 529;
damit man mich desto weniger trappen hörte Grimmelshausen 2, 400 Keller; während wir das trappen der soldaten in einem gange ... verhallen hörten Storm (1899) 1, 243; er trappt wie ne regiment draguner Martin-Lienhart 2, 762; trapp nit so, d mueter ligt im bett und ist krank ebda; mit subjectsverschiebung: aus allen türen und toren kamen sie heraus, mit schweren, trappenden schritten Stratz dienst (1895) 63; auf der strasze drunten trappten dann und wann schritte vorüber H. Stehr drei nächte (1928) 244.
5)
wie treten, mit präpositionaler verbindung: und daher kompts, dasz der papst keysern und königen seine bisamsfüsze füsz zu küssen und zu lecken darreckt; ja hat auch mit den lieblichen füszen auff keysers Friederichen nacken, ... getrappet und getretten Fischart bienenkorb (1588) 172ᵇ;
bursche, geh in garten naus,
hol ein wenig quendel,
nimm dich aber wohl in acht
dass nicht trappst ins ländel (wohl aus lavendel zersungen)
Erlach volksl. 4, 186;
und wieder war es ihm (dem Änneli), als gehe es zur käshütte, vor ihm liege ein ganz kleines ei, und es trappe darauf, und da krieche eine schwarze schlange heraus ... Gotthelf käs. 169 Bartels; des rainbauern Karle trappt in die gosse und bespritzt sie (das mädchen) Auerbach 16, 252; he trapt mit de fōt up de dele, he trapde up de appel, he trapt hum up de kop Doornkaat-Koolman 3, 431.
6)
sehr verbreitet ist der unpersönliche gebrauch, bei unerklärlichem geräusch oder bei der vorstellung von (anthropomorph empfundenen) gespenstern: ich hett gemeint, du förchtest dich allein bei nacht, so dir etwas mit trappen und rauschen in der finstern begegnet buch d. liebe (1584) 204, 1; der erschrockene mann ... sagte ... er hätte im hause etwas trappen hören, drumb wäre er auffgestanden J. Riemer lust. pol. guckguck (1684) 196;
Bartel, die mutter belauscht an der thür uns! höre, was trappt da?
J. H. Voss ged. (1802) 2, 301;
horcht, es trappt!
J. Kerner 3, 63 Gaismaier;
jetzt trappt öbs (etwas) üba d gred (treppe), mein, leich denn da Lienl schon zruck kimmt!
F. Stelzhamer 3, 47 Rosegger;
7)
selten findet sich transitiver gebrauch: einen trappen auf den fusz treten Fischer 2, 319; in solchem fliehen über die Engelbruck seind vil, jung und alt, weib und kinder darnider getrept und geriten worden S. Franck chronica zeytbuch (1531) 232ᵇ; das (kind) tröppte der junker mit seinem pferdt unter sich zur erde bei Fischer 2, 320; getrapte wege Schueren 289 Verdam; trappen terram calcare Schmidt idiot. Bernense 66; he trapt dat in de grund fast, he trapt dat kört und klên Doornkaat-Koolman 3, 431. heu trappen festtreten Fischer 2, 319; die orgel trappen treten Fischer nachtr. 1765.
C.
übertragener, bildhafter, abgeschwächter gebrauch, besonders dialektisch stark entwickelt: er begann zu fühlen, dasz man ganz anders auf die erde trappe ... wenn man ein besitzer als wenn man ein habenichts ist Gotthelf Uli d. knecht (1915) 71; hi trapped mi ä̂w ë liktôrne tritt mir auf die hühneraugen Jensen nordfries. 638; ich spürs gleich, wenn mich e ochs trappt ich brauche keine ausführliche erklärung Fischer nachtr. 1765; der ist so geduldig wie der dreck und der laˢˢt sich trappen ebda; uf enes irrchrütli trappen irregehen Bärndütsch 3, 224; (das liefert ihn den gläubigern vollends in die hände: sie bedrängen ihn, steigen ihm ins haus) si trappen ihm uf de schuehnen ume (etwa: auf der nase herumtanzen) J. Gotthelf käthi 274, s. Bärndütsch 1, 411; mir welleⁿ es trappe losse unᵈs best hoffe laufen lassen Martin-Lienhart 2, 761; lass trappe was trappt Mangold Colm. komöd. (1878) 41 nach Martin-Lienhart a. a. o.
D.
zugehörige compositionsbildungen oder auf dem wege zur composition befindliche verbindungen: abtrappen intr. fortlaufen Martin-Lienhart 2, 762; beschämt davongehen Müller-Fraureuth 1, 9; trans.: eine abtrappeti treppe (ausgetreten) Bärndütsch 3, 351; sie sagte nicht einmal ein wort, dasz niemand den schnee von den füszen abtrappte, und der stubenboden war wie ein kleiner see Auerbach dorfgesch. 4 (1871), 77; auftrappen: trappend auftreten Sallmann neue beitr. z. Estländ. ma. 88; ertreppen s. teil 3, 1033ᵃ; misztrappen einen misztritt thun Fulda versuch e. allg. teutsch. idiot.-sammlg. (1788) 551; herumtrappen: es drappt mer lang schunn im kopf erum Arnold pfingstmontag III, 3; vgl. Martin-Lienhart 2, 762; nachtrappen:
ei, Juda, hab wir dich verschnappt?
wir sein dir lang nach getrappt,
bis wir dich haben betrogen
Egerer fronleichnamsspiel v. 5033;
häufig bei Jer. Gotthelf, z. b. käs. 174 u. 209 Bartels; vgl. auch teil 7, 207; der grosze ... trappte schweigend, nicht einmal auf socken, sondern mit bloszen füszen dem führer nach Gutzkow ritter v. geiste 9, 397; übertrappen vgl. teil 11, 2, 603; auszer den dort angeführten bedeutungen noch 'überhängen', 'vorstehen beim bau' Müller-Fraureuth 1, 9; vertrappen: in den ställen vertrappeten die leute ihre zeit, so dasz auf dem felde nichts geschah Jer. Gotthelf geld u. geist (1890) 25; anderes s. teil 12, 1, 1945; vortrappen: loss ihn numme füre trappen, er wurd schon wiederkummen Martin-Lienhart 2, 762.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1264, Z. 27.

trappen1, subst.

¹trappen, subst.:
gradus P. Aler dict. germ.-lat. 2 (1727) 1910 marche lourde, pesante Schrader dtsch.-frz. 2 (1784) 1375.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1269, Z. 1.

trappen2, vb.

²trappen, vb.,
'(mit einer falle) fangen; erjagen; ertappen', eigentlich und übertragen: trappen, vetus, capere, irretire Kilian (1605) 565; denominativ von ⁴trappe 'tierfalle'. als simplex aufs nd. beschränkt und im 19. jh. absterbend Fulda versuch 551; Campe 4, 860ᵇ; Schütze holstein. id. 4, 275; Richey id. Hamburg. 311; brem. wb. 5, 99; Stürenburg ostfries. wb. 288ᵃ; als 'vulgär' bezeichnet bei Paul dt. wb.³ 540. dazu trabbeln, drabbeln, betrabbeln 'ertappen, bey einer schlechten that treffen' Dähnert plattd. wb. (1781) 493. in der dem grundwort nächstliegenden bedeutung 'fallen stellen' wohl erst durch weiterbildung des aus dem engl. entlehnten ²trapper 1 in die deutsche jägersprache gedrungen: dort (in Kanada), wo Volkmann getrappt und gefischt hatte Löns dahinten in d. haide 2.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1268, Z. 59.

trappen2, m.

²trappen, m.,
muster, s. ⁷trappe, m.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1269, Z. 4.

trappen3, m.

³trappen, m.,
schweiz.; schämel, fuszschämel Stalder 1, 297. früher vielleicht verbreiteter, nach Campe 4, 860.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1269, Z. 5.

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Zitationshilfe
„getrappt“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/getrappt>.

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