Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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getraum, getraume, m.

getraum, getraume, m.,
verstärktes traum (s. d.), gehört nur der älteren sprache an: vil und manicherlai getraumen und nächtlich gesicht, erschrecken und betruͤben den menschen ... so erschrecken betrüben und muͤssigen solh getreume die menschen, das sy zuͦ zeiten im schlaf wainen ... die stoltzen getraum spilen in der betriegenlich nacht mit den menschen ... so der mensch will vermeiden getraum, sol er sich vor sorgen huͤten. Albr. v. Eyb spiegel (1511) 25ᵇ; und die zeyt, die dem menschen zu ruͤe verlihen ist, als bey nacht das schlaffen, die mag nit mit ruͤe gesein: wann die getrawme und gesicht erschrecken und betruͤben, wiewol sie in der warheit nit erschrockenlich sein. ehebüchlein 89, 17 Herrmann; wo ist hinkumen Julius der keiser? wo Pompeius? .. wo der grosz kuͦnig Allexander? und wo der gelert Aristoteles? sie sein alle hingeweet als die pletter des pawmes von eim schnellen windt, und ist der pawm plosz bliben, und sein alle gewesen als die nacht und ein getraume, und in auffgang des tags ist keiner gesehen worden. 86, 27; ebenso im spiegel 26ᵇ: das alle gestalt der weltlichen ding sein als ain getraum, sy kommen und verschwinden wider, sy werden gesehen und mügen nit gehalten werden.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4446, Z. 59.

getraum, getraume, m.

getraum, getraume, m.,
verstärktes traum (s. d.), gehört nur der älteren sprache an: vil und manicherlai getraumen und nächtlich gesicht, erschrecken und betruͤben den menschen ... so erschrecken betrüben und muͤssigen solh getreume die menschen, das sy zuͦ zeiten im schlaf wainen ... die stoltzen getraum spilen in der betriegenlich nacht mit den menschen ... so der mensch will vermeiden getraum, sol er sich vor sorgen huͤten. Albr. v. Eyb spiegel (1511) 25ᵇ; und die zeyt, die dem menschen zu ruͤe verlihen ist, als bey nacht das schlaffen, die mag nit mit ruͤe gesein: wann die getrawme und gesicht erschrecken und betruͤben, wiewol sie in der warheit nit erschrockenlich sein. ehebüchlein 89, 17 Herrmann; wo ist hinkumen Julius der keiser? wo Pompeius? .. wo der grosz kuͦnig Allexander? und wo der gelert Aristoteles? sie sein alle hingeweet als die pletter des pawmes von eim schnellen windt, und ist der pawm plosz bliben, und sein alle gewesen als die nacht und ein getraume, und in auffgang des tags ist keiner gesehen worden. 86, 27; ebenso im spiegel 26ᵇ: das alle gestalt der weltlichen ding sein als ain getraum, sy kommen und verschwinden wider, sy werden gesehen und mügen nit gehalten werden.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4446, Z. 59.

geträume, n.

geträume, n.,
verbalsubstantiv zu träumen (s. d.), erst der neueren sprache angehörig; zum ersten male und ohne belege bei Campe 1, 352 angeführt: er (Fouqué in seiner lebensgeschichte) nannte es ein glück, dasz er frühe die idealwelt des schauspiels kennen lernte, weil sonst muthmaszlich das innere geträum zur bewältigenden macht des wahnsinns aufgestiegen wäre. Gervinus nationallit. (1842) 5, 683; das Nibelungenlied that seine schöne gottbeschiedene wirkung auf den werdenden dichter, aber noch einstweilen keineswegs die vollständig sieghafte gegen früheres eigenmächtiges geträum. da kam es unter anderem dem künftigen Sigurd's-sänger in seinen phantastischen sinn, der fiedler Volker müsse eigentlich in eine geheime unwiderstehlich glühende liebe zur königin Brunhild entbrannt sein. Fouqué (nachw. zur ausg. letzter hand) 12, 124;
böses geträume.
im traume war ich wieder jung und munter —
es war das landhaus hoch am bergesrand,
wettlaufend lief ich dort den pfad hinunter,
wettlaufend mit Ottiljen hand in hand ..
was sie zur antwort gab, das weisz ich nimmer,
denn ich erwachte jählings — und ich war
wieder ein kranker, der im krankenzimmer
trostlos darniederliegt seit manchem jahr.
Heine romancero;
wir schieden, ich ging zu bette, aber schlafen konnte ich nicht, als in fieberischem geträume. Zschokke (die bohne) novell. 5, 262 (1839).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 12 (1897), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 4446, Z. 80.

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Zitationshilfe
„getraume“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/getraume>.

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