Hütte, nicht zum wohnen, nur zum arbeiten darin oder zu zeitweiligem aufenthalte.
a)
z. b. 'fischerkote am ufer des meeres' Ludwig 1061, nd. köte hirtenhütte, jägerhütte, köhlerhütte Schamb. 110ᵇ. aber auch in md. gebiete: auf dem Thüringer walde heiszen schleifmühlen kothen, leichte holzhäuser über den bächen stehend (Völker das Thüringer waldgebirge 1836 s. 100), und selbst im nördl. Franken gibt es solche schleifkothen.
b)
besonders in salzwerken, hütte worin das salz gesotten wird, nd. kot n. (pl. köte), kothûs Schamb. 110ᵇ, in der sog. thalordnung von Halle a. S. v. j. 1424 koth n.: beschege ouch eine noth adir eine heimsuchunge in eime kothe, darumb darf man sin koth ufhauwen, wenn (denn) alle salzwerke sin fri. neue mitth. d. thür.-sächs. v. 11, 441 (1867); ouch sal man das bluth, dar man die sole mitte stellit, bi tages schine in die kothe (pl.) obir die straszen mit nichte tragen. 440. auch aus Halle sind die angaben des Mathesius u. I, 2, a, β, er gibt 126ᵇ an: der (köte) sind 100 besatzt, etlich grosz, mittel, klein,
die sind von leim (lehm) gemacht und mit erden ausgeschütt. noch jetzt heiszt es in Halle das koth (pl. kothe und kothen), aber nur noch in der bed. unter d, denn die alten kote sind längst durch grosze siedehäuser ersetzt. aus Salzungen im westlichen Thüringen gibt Reinwald 2, 75 salzkothe f., sie heiszen aber da eig. nappen, wie in Frankenhausen sölden, in Lüneburg solder (Keferstein die Halloren 62 fg.). in Westfalen aber wieder kotte (wie 1, a, β), salzkotte, daher das salzwerk Salzkotten dort, im 13. jh. Saltcotten Höfer ausw. d. urk. 5 (vgl. das Getakoton 1, a). auch oberdeutsch in diesem sinne bekannt: das salzfasz, so ein groszer bottich und an dem kothe in die erde hineingesetzet ist. Abr. a S. Clara etwas für alle (Würzb. 1711) 2, 561; sowol in die königliche kothe als der sog. pfänner oder salzjunker ihre. 2, 562, es ist wol aber von nordd. salzwerken die rede.
c)
eigen ist engl. 'cote a salt-pit' Halliwell 272ᵇ, doch wol eig. das haus über der grube? wie weit rückt aber damit diesz wort für das salzhaus ins alterthum zurück, da hier an entlehnung wol nicht zu denken ist. aber eigner weise gibt auch Stieler 1676 salzköte vielmehr als salzgrube, salzquelle, Steinbach 1, 921 stellt salzkothe salina unter angenommenes kothe fovea, und Frisch 1, 540ᶜ bringt aus Fritsch var. tract. 266 eine angabe aus lüneburg. salzwerken, dasz die soole 'in die gruben oder koten' geleitet wird. ist das nur verwechselung mit kaute grube?
d)
koth n. heiszt auch der antheil an einem salzwerke (wie kux beim bergwerke), so in Halle, auch götting., z. b. ein werk ist in vöftein köte delt Schamb. 110ᵇ; der antheil nach der einzelnen siedehütte benannt.