Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

klämperlein, n.

klämperlein, n.
dem zu klamper klammer, bair. Schm. 2, 356. besonders in einer redensart einem ein klämperlein (klamperl) anhenken, etwas übles von ihm reden oder auch ihn zu schaden bringen, bei Schönsleder f 2ᵃ ein klämperle oder kläpperle anhengen, inurere infamiam: hat der königin Maria in Schottland ein unverantwortliches klämperl angeschmitzt (ihre keuschheit betr.). Schmeller 3, 479, tirol. klamperl s. Schöpf 320. davon bair. beklamperln: alles was hereingeht angaffen, beklamperln und registriren. fastenexemp. 2, 30 bei Schmeller. schon mhd. einem ein klämperlîn slahen:
si (die frau) mac sô stæte niht gesîn,
sine slahen (conj.) ir ein klämperlîn
mit worten und mit vâre.
Wigalois 64, 32 in der hs. C (schwäb.),
dasz sie ihr nicht mit gerede und aufpasserei etwas an die ehre bringen (bei Benecke 2376 klämplîn, wie noch in der Zips einem ein klempchen anhängen Schröer 70ᵃ); s. ebenso klämmerlein von klammer. östr. heiszt es einem ein klampferl anhängen, eine bissige rede Höfer 2, 137, gleichfalls von klampfer klammer. auch das mhd. slahen im Wig. passt zur klammer die ein oder angeschlagen wird, sodasz der schon damals bildlichen redensart ein wirklicher vorgang mit einer art klammer zu grunde liegen wird; von welcher art freilich, ist noch dunkel, und die redensart zeigt früh abweichungen. s. weiter klemperlein, zunächst klapf 3.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1866), Bd. V (1873), Sp. 943, Z. 21.

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Zitationshilfe
„klamperlein“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kl%C3%A4mperlein>.

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