Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

Es wurden mehrere Einträge zu Ihrer Abfrage gefunden:

knack

knack,
schallwort, von einem knackenden tone (vgl.klack!). s. auch knacks!
1)
knack! war das glas entzwei, bei Adelung 'das glas sagte knack'; nun kann ich meinen letzten biscuit (zwieback) kauen ... knack! er ist verzweifelt harte. Lessing 1, 554 (matr. v. Eph.), wie es heiszt zwieback knacken.
2)
vom klange des anklopfens (engl. heiszt knock anklopfen):
knack, knack! die pforte thut sich auf.
Wieland 21, 36 (Gandalin 2. buch).
3)
mit knick ablautend vereinigt (auch schwed. knick knack! Rydqvist 1, 145):
un piff paff puff! un knick knack knack!
de donnerbüssen knallen.
Lyra plattd. briefe (westf.) s. 171;
als ich einmal aus Polen kam,
da laust ich meinen rock ...
da giengs denn knick knack, knick knack knack,
die nägel wurden roth.
Simrock kinderbuch nr. 508,
der nd. verf. der macaronischen floiade v. 1593 nennt sich Knickknackius (Gödeke grundrisz 403). von der knarrenden wiege:
geht die wiege knick knack,
schlaf du kleiner habersack.
Simrock kinderb. 152;
musz da machen knick und knack,
schlaf du kleiner habersack.
wunderh. 3, 422.
selbst in Süddeutschland, so bei Rochholz kinderl. s. 128; aus dem Elsasz bei Stöber els. volksb. 1, 8:
geht die wagele knickknack,
schlof du kleiner dicksack.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1327, Z. 54.

knack, m.

knack, m.
subst. zu knacken, heimisch im md. und nd., sicher weit älter als die zeugnisse. denn dasselbe ist im grunde 'fragor ein gnacke' Dief. 245ᵇ aus einem md. voc. des 15. jh., mit demselben anlaut wie isl. gnak n. stridor, geräusch, geknarr bei Biörn (s. knacken); norw. aber knak n. knack, krach. im vocal anders dän. knäk, schwed. knäck (s. knacken I, c). auch keltisch, gael. cnac krach, knall (auch peitschenknall), vgl. u. 1, b und das engl. unter 2. s. auch knacks, knacke und knick.
1)
eig. knackender ton, 'fragor, crepitus, clangor' Stieler 991, es tät einen knack das., un craquement, un éclat Rädlein 548ᵇ (gleich klack); von knackenden fingern: zwischendurch entwischte (Öhlenschlägern) doch wieder ein halber knick oder knack. Riemer mitth. über Göthe 1, 415. besonders wenn etwas bricht, einen risz bekommt.
2)
auch der risz, bruch selbst heiszt dann so: das glas hat einen knack (gekriegt); ebenso dän. knäk, gael. cnac.
3)
dasselbe bildlich, nd. knak z. b. von einem schaden in der gesundheit (s. knacks), auch umgeschlagnes bier het en lütjen knak, s. Schambach 316ᵇ. 105ᵃ. auch nl., z. b. hunne vriendschap heeft eenen knak gekregen (ebenso dän., schwed.). daher im 17. 18. jh. md. die sache hat einen knack, es ist nicht richtig damit, es hat 'sein häkchen', seine schwierigkeit u. ä.:
macht mir doch nicht noch eine nase,
ich bin jo nicht so gar ein hase.
bekennet nur, was für ein knack
die sache sonsten haben mag.
mich däucht, ich habe von den dingen
ein andern vogel hören singen.
der zornige franz. schneider, fl. bl. v. 1632, fol.;
L. er hat ja sein handwerk redlich ausgelernt. M. es hat irgend so einen knack, der nicht viel werth ist. Chr. Weise körbelmacher 115; der meiste knack bestund hierin, dasz zwei freigüter darneben lagen (die den kauf des hauptgutes erschwerten) .. welche eine lange rechtssache mit dem hauptgute führeten. polit. näscher 274 (1678 281, c. 26).
4)
forstmännisch, niedriges gebüsch, dickicht: (die biber) werden unter den ufern des wassers, wo es hohl und auch was wüste ist von umgefallenen holz und knack, gezeuget. Tänzer der Dianen jagdgeheimniss (Kopenhagen 1682) 112; in einem dickicht oder knack die dürren äste. Fleming t. j. 95ᵇ. wol holz das geknackt, geknickt wird, wie bruch, windbruch, vom winde abgebrochnes holz.
5)
zerklopfte bruchsteine, womit die landstraszen bestreut werden, zerklopfte backsteine, mit denen man fuszwegen einen festen untergrund gibt, steinknack zur unterlage der eisenbahngleise. vergl. knackweg. 6) knack eine münze, s. das zweite knacker.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1328, Z. 1.

knacke, f.

knacke, f.
pflock, zapfen u. ä., s. knagge.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1328, Z. 58.

knacke, f.

knacke, f.
1)
ein schlag: wann er (der dorfschulmeister) den jungen knocken (bauerjungen) etwan eine wolgeschmackte knacken auf seinen dölpischen schädel ... versetzet hat. baurenstands lasterprobe 53. es ist noch pfälzisch, stirnsknake f. talitrum (s. klippchen 2); nürnb. einem eine knacken langen, s. Schm. 2, 370, der auch m. angibt. s. knacken sp. 1331 (h). vgl. klippchen.
2)
nach 'fragor ein gnacke' Dief. 245ᵇ wird es auch eine nebenform knacke (f.? m.?) zu knack gegeben haben.
3)
knacke (f.? m.?) eine münze, s. das zweite knacker.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1328, Z. 59.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
klugschwätzer knieseilen
Zitationshilfe
„knacke“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/knacke>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)