Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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canaster, knaster, m.

canaster, knaster, m.
herba nicotiana praestantior, nnl. kanasser, kanaster, knasser, knaster, engl. canaster, weil er in rohrkisten versandt wird: das. ist ein rechter knaster, etwas echtes;
da wir bei scherz und ernst mit dem gelehrten ringen
bei knaster und coffee gar wenig grillen fiengen.
und denke manchmal dran, mit was vor freien scherzen
wir damals, als du mich das erstemal gekannt,
mit knaster und coffee zeit, gram und groll verbrannt.
786;
junge, schneide knaster!
920.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1855), Bd. II (1860), Sp. 604, Z. 28.

knaster, m.

knaster, m.
feiner tabak, besonders Varinas, dän. knaster, s. canaster 2, 604, wo belege für das erste vorkommen bei Günther; dasz das wort neu war, zeigt bei dems. 917 der ausdruck was man ietzo knaster nennt, im lob des knastertobacks. aus letzterem worte, canastertobac Frisch 1, 163ᵃ, knastertobak 1, 526ᶜ, d. i. korbtoback, ist der ausdruck gekürzt, wie mocca aus Moccakaffee u. a.; nl. canaster, nach span. canastro, korb aus rohr geflochten, franz. canastre, auch schon vom tabak selbst, sie sind von gr. κάναστρον, lat. canistrum (s. kanister), vgl.canna rohr. s. dazu känsterlein.
hier lasz dir knaster, pfeifen und fidibus
zum tranke bringen den die Levante zeugt.
Hölty (1814) 86;
Ilsabe! flink auch die pfeif und die sonntagsdose mit knaster!
Voss der abendschmaus v. 25.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1357, Z. 62.

knaster, m.

knaster, m.
gleich knasterbart, ein alter knaster ( Campe), am Harz, bei Magdeburg u. s. w. gebraucht: du weiszt .. dasz ich von der schule aus noch viel vergnügen habe, dann und wann einen alten knaster in seiner eignen sprache zu lesen. Seume spazierg. 107, nachher wird Livius genannt; die zeit wird mir aber so wenig lang, dasz ich nur selten die alten knaster aus dem felle (felleisen) nehme. 317. ebenso braucht es schon Bürger von sich selbst in buchform, gleich einem alten klassiker:
wie schön wenn (einst) knaben jung und alt ...
zur schul in riemen eingeschnallt
mich alten knaster tragen.
40ᵇ (ged. 1778 s. 257).
beide werden es aus der schulsprache ihrer jugend haben; vergl. Lichtenberg unter knasterbart, aus dem es nur gekürzt sein wird (wie vor. knaster aus knastertobak). dazu knasterbemerkung (das wort mag damals in der studentensprache so flüssig gewesen sein): der platzmajor .. machte einige knasterbemerkungen über die nothwendigkeit der guten ordnung (wegen des passes). Seume spazierg. 87.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1357, Z. 77.

knastern

knastern,
gleich knasteln (s. dieses), mit feinerem laute knistern; diese formen mit r sind md. nd., die mit l hd. nd. knastern bei Dähnert, Richey, gewöhnlich aber gnastern (auch gnaspern) knittern, knirschen, knistern, den schall der zermalmung von sich geben. brem. wb. 2, 523, Richey 129, ostfries. gnâstern, knâstern Stür. 115ᵃ, knâstern Dähnert 238ᵇ. s. auch knostern, knaustern, wegen der herkunft s. knascheln 2 (obwol auch klastern in frage kommt). wie alt diese bildung mit t ist, zeigt dasz auch altenglisch ein gnaste, gnaiste gleich gnash bestand, s. Halliwell 405ᵇ fg., wie gnaspe das. dem hd. knaspeln verwandt ist. auch schwed. dial. knastra zerschmettern.
1)
rasseln, prasseln u. ä.
a)
bes. vom feuer (wie knasteln, knascheln): darein warf das gemeine volk brennende fackeln, damit (sodasz) das feuer mit groszem knastern in die luft aufgieng. Schütz Preuszen 4; so man den lorbeerbaum anzünde, als dann mache er ein grosz gepladere, krache und knastere weidlich. Spangenberg lustg. 563;
(wie das feuer) knastert mit gewalt und in die höhe schlägt,
wann es in reifes stroh und ähren wird gelegt.
Werder Ariost 10, 11, 7;
dasjenige was brennt
sind brausende, beweglich leichte wellen,
die ... stets umgetrieben knastern, springen.
Brockes 3, 105,
dazu vgl. Dähnerts angabe 241ᵇ, es gelte von dingen die im feuer zerspringen.
b)
klirren, knarren, rasseln u. ä.:
das sich der feind gewaltig rürt
und sich zu einer feldesschlacht
mit vielen knastern fertig macht.
Ringwald l. w. (1621) 340;
da kan ich nicht beschreiben wie es knasterte (von gehäuften r in einer anrede), warlich es schien als hätte jemand einen sack voll erbsen auf ein bret ausgeschütt. Weise erzn. 274 c. 27; knasterte was an der thür und wolte in die küche. 345 c. 34;
dasz alles knakt und knikt und knastert in der luft.
Klaj höllenfahrt J. Christi 5;
ein grosz geschrei man hört, ein pultern und ein pallern,
ein knastern und geheul, ein brummen und ein schallern.
Werder Ariost 14, 108, 2;
sie schlagen drein dasz es knistert und knastert (im zweikampf). Stieler 991; es hagelt dasz es knastert. Ludwig, M. Kramer 1768. 1787.
c)
nd. in Lippe gnastern knuspern Frommann 6, 209, vergl. knaspern. nordd. knasterkuchen, knusperiger pfefferkuchen (vgl. knappkuchen).
2)
von menschen, zanken, zornig sein o. ä.: was aber die andern anlanget, so da nach art ihres geistes, der sie treibet, auf mich knastern und mir alles übels fluchen möchten (meiner strafrede wegen). Ringwald laut. warh. A 6ᵃ (1621 A 4ᵃ);
kömpt der mann von bier oder wein,
felt mit der thür ins haus herein,
knastert auch sonst auf grosz und klein.
weiberspiegel, d. i. eine lustige comoedia von A. Tharaeo (1628).
im folg. wol spöttisch von schlechter dichterei:
und wenn ein Nordenhals mit rauher kehle knastert,
so sprich, dasz er den weg zum musenberge pflastert.
B. Neukirch ged. 144.
Adelung gibt oberd. (?) knastern, knurren, brummen, brummend tadeln an, s. knasterer und knasterbart, vgl. knarren, knarzen. ein nd. knastern peinigen s. unter knassen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1359, Z. 4.

knastern

knastern,
wie guter knaster riechen: so wie man von dem Moselweine sagt, er moselt, oder vom knaster, er knastert. Möser phant. 4, 108.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1359, Z. 67.

knostel, knoster, wol m.

knostel, knoster, wol m.
knorpel: cartilago, cnostel. rhein. voc. ex quo Dief. 103ᶜ; in einem andern voc. das. knosterbein, wie mnd. knoster in dessen nov. gl. 77ᵇ, ähnlich nd. gnauster Fromm. 6, 209. vgl. krostel, übrigens s. knospel 2.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1497, Z. 67.

knostern

knostern,
westerw., kleine handarbeit im hause machen, besonders in holz. Schmidt 81, mrh. knospeln langsam arbeiten Kehrein 236. westf. knüestern Kuhns zeitschrift 2, 98, nrh. kniestern langsam und ängstlich genau arbeiten. Aachener mundart 116; t und p sind beide ableitend, daher auch nrh. knöseln sich mit unnützen kleinigkeiten beschäftigen Aachner mundart 117, vgl. knöseln knuspern. es ist wie kläppern 3 und wie diesz wol vom klange benannt, s. knascheln 3. 4.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1868), Bd. V (1873), Sp. 1497, Z. 71.

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Zitationshilfe
„knaster“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/knaster>.

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