Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

kneckeln

kneckeln,
ein locales nürnbergisches wort; von einem 'falschen notarius' (winkeladvocaten und seinen ränken):
vor jahren ich ein kaufmann war.
und da ich war verdorben gar .....
und fieng erstlich das kneckeln an.
Ayrer fastnachtsp. 128ᵇ (2977, 28);
der kneckelt, prest und quelt die leut.
129ᶜ (2984, 27).
er heiszt der kneckler 2984, 20, auch knecklesherr (für knecklensherr?) 2976, 27, ein leutpeiniger und kneckles herr. 132ᵇ (2997, 30); als gemeiniglich der leichtfertigen wascher (klaffer), kneckles-herrn, schwatzer und zungendrescher ist. J. Ayrer proc. 2, 12. da der knöchel nürnb. knöckla n. heiszt (am fusze Grübel 3, 287ᵇ, doch wol auch am finger), mag es urspr. wie knöchen peinigen gemeint sein, vgl. knöcheln 2, knuffen. hiesz etwa eine art der folter knöckeln, kneckeln? ein heutiges nürnb. kneckeln knickern, am preise abbrechen Schm. 2, 371 mag der rest jenes altnürnb. kneckeln sein. vgl. auch bair. knecksen necken, quälen Schm. 2, 371, und kneipen sp. 1408 mitte (d).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1401, Z. 1.

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Zitationshilfe
„kneckeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kneckeln>.

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