Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

lästerer, m.

lästerer, m.
1)
einer der lästert, verunglimpft: vituperator lasterer, schender Dief. 624ᶜ; der lesterer, lesterig, der eim ein laster und schmaach auftricht oder zuͦlegt. Maaler 268ᵈ; das ich die schender und lesterer hören, und die feinde und rachgirigen sehen mus. ps. 44, 17; das spotten der lesterer wird nicht verborgen bleiben. weish. 1, 10; weder ... die lesterer, noch die reuber, werden das reich gottes ererben. 1 Cor. 6, 10 (variante die schelter); ein lesterer, oder ein trunkenbold. 5, 11 (goth. ubilvaúrds, aiþþau afdrugkja); denn es werden menschen sein, die von sich selbs halten, geizig, rhumretig, hoffertig, lesterer (goth. vajamêrjandans). 2 Tim. 3, 2;
du (teufel) bist ein rechter lügentichter,
ein lestrer bistu, nit ein richter.
Stephani geistl. action (1568) E 4ᵇ;
auf die unschuld schielt der verrath mit verschlingendem blicke,
mit vergiftendem bisz tödtet des lästerers zahn.
Schiller spazierg. v. 134;
aber der lästerer (Thersites) schalt mit lautem geschrei Agamemnon.
Ilias 2, 224.
2)
lästerer, ein schimpfname, mit welchem die fleischer die dorfschlächter belegen. Jacobsson 6, 422ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1878), Bd. VI (1885), Sp. 256, Z. 14.

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Zitationshilfe
„lästerer“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/l%C3%A4sterer>.

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