Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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lothen, verb.

lothen, verb.
1)
bei den maurern das loth (richtblei) anwenden; bei den schiffern das loth (senkblei) brauchen; niederl. looten, bolide navigare, explorare bolide loca marina Kilian.
2)
ein loth wiegen oder halten; bergmännisch: wann das erz nur lotet, si centenarius terrae metallicae saltem semiuncias argenti continet, im gegensatz, wann es market, man 16 lotweisz daraus schmelzt. Frisch 1, 624ᶜ (aus Henkels pyritologie).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1206, Z. 58.

löthen, verb.

löthen, verb.
das loth (vgl. dort no. 4) anwenden, metall durch geschmolzenes metall verbinden: löten, plumbare, ferruminare Dasyp.; löten, zesamen löten, zesamen leimen und an einanderen fügen, ferruminare, agglutinare aurum, mit blei löten, plumbare Maaler 274ᵈ; löthe mit silbernen schlagloth solchs stiftlein ins bälklein. Erker (1580) 36ᵃ; das eisen löthen, dieses geschiehet mit kupfer und glas. Jacobsson 2, 636ᵇ; im weiteren sinne auch von steinen, wenn sie durch eisenklammern, die in bleigusz liegen, zusammengehalten werden: de sten (vom mantel eines thurmes) sin unmate dicke unde lanc. se sin gelodet to enander mit bli unde mit iserinen krampen. repgauische chron. bei Haupt 12, 322; sy (die marmelsteine) sint czusamene gelötet met bly unde met iserinnen krapen. altd. bl. 1, 301; ferner in der neueren technischen sprache horn löthen, auf warmem wege zusammen fügen: die art, mehrere hornstücke dergestalt an einander zu löthen, dasz es wie ein ganzes aussehe. Jacobsson 5, 341ᵃ; papier löthen, bei den papierern: wenn die werferin (auf dem trockenboden der papierfabrik) den guten winkel (eine spitze des noch nassen eben bereiteten papiers) zerreiszt, so löthet sie ihn, wie man sagt, auf der nath zusammen, nämlich, sie füget die zerrissenen ränder über einander, drückt sie zwischen ihren beiden fingern zusammen und macht sie mit dem nagel des daumens glatt. 110ᵃ; glas löthen, metallische farben darauf einbrennen; bei den wachslichtziehern kerzen löthen, vergl. unten löther; bei den goldschlägern muszte gold löthen eine bestimmte arbeit des schlagens bedeuten, vgl. unten löthform und löthgold; gutta percha löthen, zusammenschweiszen; endlich in bildern: ich hab euch einem mann vertrauet, das heist eigentlich einem mann gefüget oder gelötet, das ir nun ein fleisch und bein mit im seid. Mathesius Sar. 53ᵃ; niemand löthet die wunden der redlichen. Hippel 2, 114; indem nun jedermann .. die sympathien des gestürzten reichs und der neuen deutschheit amalgamirte, oder wenigstens zusammenschweiszte und löthete. Immermann Münchh. 1, 212;
der christen herz die manheit lœtt (hielt die tapferkeit fest).
Suchenwirt 14, 129;
zu dir (gott) aufhebend unsres armes bande:
wie lang herr, willst du sie noch fester löthen?
was zusammen ward gelöthet
von des krieges jammer.
182;
stets aus blut hervorgehn die cäsaren!
blut des volks musz kaiserkronen löthen!
Freiligrath dicht. 3, 31;
von einer behauptung, unwiderleglich festmachen:
David bychtet keim propheten,
das will ich mit eim psalm löten.
U. Eckstein concil in Scheibles kloster 8, 775.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1206, Z. 65.

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Zitationshilfe
„löthen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/l%C3%B6then>.

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