Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

lunterus, m.

lunterus, m.
tagedieb; ein zu luntern scherzhaft mit lateinischer endung gebildetes, in Niederdeutschland gehörtes wort (vgl. die ähnliche bildung lumpacius): lunterus lodderer, lodderbube, nachlässiger mensch, namentlich ein solcher, dessen anzug sich in der grösten unordnung befindet, faulenzer Schambach 127ᵇ; wir haben dis jahr auch ein pfandman (executor) gehabt, der war auch ein solcher fauler luntrus, der nur spatzieren gehen und nicht dienen und erbeiten wolte. Pape bettel- u. garteteufel (1586) G 3ᵇ; und schon in einem späten briefe Luthers, in der form luntros: da sonst in andern städten und oberkeiten solche lundtrosse und schlungel oder gottlose geizhalse regieren. br. 5, 422, vielleicht aus der Wittenberger volkssprache übernommen, ohne dasz ihm das wort recht klar war.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1309, Z. 29.

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lumpenleute lügengeist
Zitationshilfe
„lunterus“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/lunterus>.

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