Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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magere, mägere, f.

magere, mägere, f.
1)
die magerkeit: macies magere, magerheit Dasyp.; macies megry Dief. nov. gloss. 242ᵇ; mägre macror, macies, macor, gracilitas, marcitudo Maaler 280ᵈ; dasz er für sich selbst wolte die ursach so groszer bleiche und magere herausz sagen. Schuppius 704. noch jetzt mundartlich, bair. megere Schm. 1, 1576 Fromm., alem. megeri Seiler 200ᵇ.
2)
trockene flechten; s. den beleg unter dem masc. mager 1; und flechten überhaupt: ein wasser für die flieszend mägere und die andern. Gäbelkhover arzneibuch (1599) 4, 335; were es sach, dasz die mägere gar hitzig were, so nim hauswurz u. s. w. ebenda; in der form mägerin: für flieszende mägerin an menschen. ebenda.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1444, Z. 41.

magern, verb.

magern, verb.
1)
mager sein oder werden: flacere magern Dief. 237ᶜ; mageren, mager werden Maaler 282ᵃ;
dann sit die diebstal ist geschehen,
so mag man mirs wol an sechen, ..
bin wol gemageret umb ein spang.
fastn. sp. 834, 21;
was magert dein gesichte?
Lohenstein Agripp. 100, 831.
vgl. abmagern, ausmagern.
2)
für mägern, mager machen: macerare magern Dief. 341ᵇ; magern, pro mager machen Stieler 1249.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1445, Z. 24.

mägern, verb.

mägern, verb.
mager machen: macerare megeren Dief. nov. gloss. 242ᵃ; mägeren, macrare, emacrare, macire, emacire. Dasyp.; (ein kapaun) daʒ ist ain han, der seinr gezeuglein beraubt ist, und spricht man, si werden snell vaiʒt, dar umb daʒ si der unkäusch werk nit derr noch meger. Megenberg 196, 23; kurzer schlaf macht flegma und mägert den leib. schachtafeln der gesundheit (1533) 65; die wacht der erberkeit megret das fleisch. Keisersberg seelenpar. 200ᵇ;
da sprach der hundt: ach lieber gsell,
es ist kein ander ungefell,
das mich so mägert und verseucht,
denn das man mir das brodt entzeuht.
B. Waldis Esop 3, 93, 27.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1881), Bd. VI (1885), Sp. 1445, Z. 33.

vermagern, verb.

vermagern, verb.
abmagern: der untere schmälere theil wird daher zuerst vermagert, zieht sich ein, bleibt zurück, indem der obere kräftig fortwächst. Göthe 58, 160; nun kommt er zurück, nach langer, langer zeit, vermagert, unkenntlich. Tieck nov. 6, 24 Berl.; der vermägerte leichnam mit den stark hervorgetriebenen rippen in der hochgewölbten brust, dünnen beinen und armen war einer jener widerwärtigen, mit denen viele kirchen nnd kapellen verunziert werden. Tieck schriften 20, 274;
es würde nicht im wald
vermagern sein gesicht und englische gestalt.
Hallmann Antiochus 12;
von wolken streifenhaft befangen,
versank zu nacht des himmels reinstes blau,
vermagert bleich sind meine wangen
und meine herzensthränen grau.
Göthe 5, 184;
so euch sehn?
die nackten, heil'gen füsze will ich küssen,
so gar vermagert.
Tieck 2, 245;
bildlich:
und als die goldmien' anfieng zu vermagern.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1893), Bd. XII,I (1956), Sp. 834, Z. 60.

zermagern, verb.

zermagern, verb.,
selten für abmagern (th. 1, 76): Stieler 1249; E. M. Arndt schr. f. u. an s. l. Deutsch. 3, 599; A. Kerr ges. schr. 5, 525. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1932), Bd. XV (1956), Sp. 722, Z. 31.

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Zitationshilfe
„magern“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/magern>.

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