Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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mannlichkeit, f.

mannlichkeit, f.
1)
nach mannlich 1: manlichheit, fortitudo, virilitas, vis, manlichheit des gemüts virtus Dasyp.; einen got des kriegs, durch den sie hoften sig erwerben und manligkeit. d. städtechr. 3, 54, 18; in aller manlikeit was er (Friedrich II) geleich seinem anherrn Friderico Barbarossa. 102, 13; es was grosze keckheit und manligkeit in den ratsherren und hertes fürnemen, nit ab stat zu weichen. 165, 11; und wiewol jnen (den Deutschen) viel völker nacheifern, so mögen sie doch das ziel ihrer mannligkeit niendert erreichen. Elucidarius E 1ᵇ; und war seiner manlichkeit halber zu einem bruder des ordens aufgenommen. Schütz Preuszen 41;
wir müssen haben einen mann,
der uns den keiser rede an,
im verweisz sein kindische thatn,
und jhm die stark thu widerrahtn,
in wider zu mannligkeit weisz,
die laster straf, die tugent preisz.
J. Ayrer 161ᵃ (801, 5 Keller).
2)
nach mannlich 2, mit besonderem bezug auf das geschlechtsleben: virile, virilia, die manlichkeit zwischen den beinen. Dief. 622ᵇ; der manlichheit berauben, evirare Dasyp.; dise haben selbs hand an sich gelegt, sich zuͦ entnieren, und mitt auszschneidung der manlicheit, got dester freyer zuͦ dienen verhofft. Frank chron. (1531) 441ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1601, Z. 3.

männlichkeit, f.

männlichkeit, f.
virilitas menlicheit Dief. 622ᵇ; männlichkeit, virilitas, pubertas Steinbach 2, 24; die männlichkeit seiner erscheinung, seiner gesichtszüge;
wie wenig gleichen wir den alten!
was wir für ungesittet halten,
hiesz ihnen männlichkeit.
Uz 1, 62;
dasz nicht dir, dem enthüllten, sie (Kirke) kraft und männlichkeit
raube.
Odyss. 10, 301;
in der neueren sprache gewöhnlich nach männlich 4, b:
jetzt ist des leidens bittre stunde, jetzt
muszt du mit männlichkeit aushalten.
Klopstock 10, 99;
hüllt euch des schicksals grimm, der gröszre niederschlug,
in jenes grobe wamms, das euer vater trug,
und sollt es eurem gut auch nur die hälfte nehmen;
euch würd an männlichkeit ein knab, ein weib beschämen.
Hagedorn 1, 24;
es war die männlichkeit in seinen (Ulysses) heldenblicken,
und ihre (der Circe) sehnsucht, ihr entzücken,
was ihr die kraft und lust, ihn zu verwandeln, nahm.
2, 117;
wie schön, o mensch, mit deinem palmenzweige
stehst du an des jahrhunderts neige
in edler stolzer männlichkeit.
Schiller die künstler v. 3.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1601, Z. 27.

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Zitationshilfe
„mannlichkeit“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mannlichkeit>.

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