Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

manschette, f.

manschette, f.
vorstosz des ärmels am hemd von feinem zeug; aus dem franz. manchette übernommen und im vorigen jh. noch oft in franz. schreibung (das deutsche wort für die sache handkrause ist ungewöhnlich geblieben), in diesem nicht mehr:
im nächtgen traum hab ich mich selbst geschaut,
im schwarzen galafrack und seidner weste,
manschetten an der hand, als gings zum feste.
H. Heine 15, 25;
es heiszt manschetten haben für besorgnis, furcht haben, als redensart des gemeinen lebens (ohne franz. vorbild, aber durch ganz Deutschland verbreitet. Schm. 1, 1628 Fromm.); sie geht von der beobachtung aus, dasz der, dessen hände mit manschetten geziert sind, einem festen anfassen seinerseits und einem rauhen zupacken von anderer seite aus dem wege gehen musz, in Holstein he hett en manschettenfeeber, vom furchtsamen, ängstlichen. Schütze 3, 79; darnach erst wurde weiter gebildet manschetten bekommen, angst bekommen, einem manschetten machen, einem angst machen, wobei das bild, welches dem manschetten haben zu grunde liegt, ganz verwischt ist. in Holstein nennt man kantüffeln mit manschetten gekochte kartoffeln in der schale. Schütze a. a. o.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 9 (1882), Bd. VI (1885), Sp. 1606, Z. 78.

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mannsherz mattweisz
Zitationshilfe
„manschette“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/manschette>.

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